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Sage von der Goldgrube auf dem Kapellenberg

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Sage von der Goldgrube auf dem Kapellenberg
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 93
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[93]
702) Sage von der Goldgrube auf dem Kapellenberg.
Mitgetheilt von Julius Schanz.
Novellistisch behandelt in dessen: „Die schönsten deutschen Volkssagen, Poesie und Prosa in bunter Reihe, mit Bildern.“ Dresden, 1855. 8. H. I.

Auf dem Kapellenberg war einst eine Goldgrube, zu der ein Venetianer in der Gestalt eines pilgernden Zigeunerhauptmanns 21 mal gewallfahrtet und dadurch reich geworden [94] war, so daß er als Dolfo di Prestallez, Doge von Venedig werden konnte. Seine Tochter zog, als Knabe verkleidet, mit ihm herum, und als sie bei ihrem Verweilen im Voigtlande einst ihre Künste mit einem Tanzbären producirten, fiel dieser Vater und Kind an und drohte sie zu zerreißen, als der junge Besitzer von Schönberg dazwischen trat und den Bären erlegte. Zum Dank schenkte ihm der Zigeuner ein goldenes Kreuzlein und lud ihn ein, nach Venedig zu kommen. Ferdinand – so hieß der ritterliche Herr – kam dieser Einladung später nach. Unterwegs ward ihm das Kreuzlein, sein Erkennungszeichen entwendet; aber durch eine wunderbare Verkettung der Umstände wurde er erkannt, und kehrte mit dem Dogen, der ihm seine Tochter zum Weibe gab, und dessen Sohn, der als Geistlicher in Rom gewesen war und dem geistlichen Stande entsagt hatte, ins Voigtland zurück, wo sie sich zum ersten Mal gesehen hatten.