Zum Inhalt springen

S vergamtet Bäurle

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Michel Buck
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: S vergamtet Bäurle
Untertitel:
aus: Bagenga’. Gedichte in oberschwäbischer Mundart. S. 184–186
Herausgeber: Friedrich Pressel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: bis 1888
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Robert Lutz
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* = Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[184]

S vergamtet Bäurle.

As ischt a môl a Bäurle gsei’,
Des hôt ui da Tirolerwei’
Ganz andrescht könna beiga,[1]
A Mändle, seall em Tuixel z gscheit,

5
S hôt d Witzwoat nu’ so um se keit,

Daß d Leut haunt müaßa schweiga.

S hôt Geald ghett und a stolzi Sach
Und alti Frucht gnua untram Dach,
Prämierti Hengscht und Häge.[2]

10
As hôt se proglat[3] oft und gsait:

„Haunts au a so, he, haunt ers ghait?
Dô wechslet, iahr Balläke!“[4]

Was gschieht? Ma’ leabt in Floribus,
Uff oi’môl stôht der Mousche duß,

15
Der Schultas und der Büttel,

[185] Der Amtsnotari mit noh drei,
Ällz guckat, was jetz des au sei
Mit so vel lange Kittel.

Der Nysi[5] sait gem Nasi[6] nouf:

20
„I glaub, ma’ nimmt em Bäuerle ouf,

Se haunt a schau’ am Kraga;
Isch s Bäurle au em Tuixel z gscheit,
Der Mousche hôt s binott[7] doch keit,[8]
Dött leit as uffam Schraga.“

25
Der Mousche zuiht en Wechsel rous:

„He, Bäurle, mei’ sind Hof und Hous,
So stôht es jetz dôhinna.
Woisch, s Bôrga nimmt wia ällz a’n End!
Jetz pack di futt mit Weib und Kind,

30
Dô hilft koi’ Bitt und Pflenna!“


Mei’ Bour, dear muaß ins Stüble[9] nei’,
Macht Beasa und trinkt Brenntawei’,
Sait, was er brouch, des häab er:
De ganz Nacht dur sei’ guati Ruah,

35
S verreck em jetz koi’ Roß, koi’ Kuah,

Koi’ Sou maih und koi’ Neaber.[10]

[186] Sechs Ackerla, dia häb er noh,
Se hoißet, wöll ma' s wissa, so:
„Im langa Elendsgata,

40
Im Leerdarm und im Magerboi’,

Am Hungerberg und Jomerroi’
Und in de schmale Schwata.[11]

Und gang em au noh s Schnäpsle ous,
Ear häb en Brunna voar em Hous,

45
A rari Gurgelschwenke.

Füar ihm dô geab as nia a Naut,
Ear halt mit louter Beattelbraut
S ganz Jôhr dur d Sichelhenke.[12]



  1. Auf einander hineintrinken.
  2. Stiere.
  3. Großgemacht.
  4. Kerle.
  5. Dionys.
  6. Ignaz.
  7. Bei Gott.
  8. Geworfen, überlistet.
  9. Armenhaus.
  10. Eber.
  11. Schwarten.
  12. Erntefest.