Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Rübenau
in einer der reicheren Gegenden des Vaterlandes, auf dem mit Moor und Torf überzogenen Abhange des Erzgebirges an der böhmischen Grenze in der Nähe von Lauterstein und Zöbliz gelegen.
Als erster Besitzer des Gutes Rübenau erscheint urkundlich der Flossmeister Hans Oehmichen, der im Jahre 1614 um Ertheilung herrschaftliche Gerechtsame bat.
Von den Erben desselben kaufte es im Jahre 1629 Kurfürst Johann Georg I., der Oberhüttenverwalter Linke zu Freiberg erhielt es in Pacht, setzte aber einen Vicepächter ein.
Uebrigens erhielt Rübenau die Schriftsässigkeit unter einigen Beschränkungen erst im Jahre 1690, wo das Gut Herr Oehmichen besass und zwar gegen Uebernahme eines Fusses von einem Ritterpferde.
Um jene Zeit bestand hier eine spurlos verschwundene Münzstätte, in welcher 1/24, 1/12 und ⅔ Thalerstücke geprägt worden sind.
Von den späteren Besitzern, die im Laufe des vorigen Jahrhunderts ziemlich häufig wechselten, legirte die Freifrau von Trachenberg, geb. Seidelin von Rosenthal im Jahre 1733 je 200 Thlr. zu der Kirche und armer Waisen und der Königl. Kämmerer Fredersdorf schaffte ums Jahr 1782 eine dritte Glocke für die Kirche.
Seit dem Jahre 1830 besitzt das Gut Herr Wilhelm Ludwig Kempe zu Marienberg.
In Rübenau besteht ein Eisenhammer, welcher die zahlreichen Nagelschmiede nicht völlig versorgen kann. Das weibliche Geschlecht beschäftigt sich mit dem Klöppelsacke. In Rübenau steigt die Volkszahl von Jahr zu Jahr. In 350 Haushaltungen leben 1420 Menschen.