Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Papstleithen
21/2 Stunden südwestlich von Oelsnitz an der Grenze Böhmens und Bayerns ist erst ein im vorigen Jahrhundert angebautes Dorf, welches eigentlich kein Rittergut im eigentlichen Sinne des Wortes hat, aber zwei Ritterlehen bildet mit der Qualität amtsässiger Waldgüter, die man als Papstleithen obern oder Hohenberger Antheils und Papstleithen untern oder Nentzschauer Antheils von einander unterscheidet. Sie sind nämlich im Besitze nothwendig mit den beiden Rittergütern Hohenberg und Nentzschau verbunden.
Das Dorf hatte 1802 erst 16, gegen 1859 69 Häusern mit 520 Seelen, welche nach Posseck gepfarrt sind.
Die nächste Stadt ist Rehau im Königreich Bayern, für welche hier Fabrikarbeit getrieben wird.
Eine Schule ist seit dem Jahre 1839 erbaut, in welche die Kinder von Tiefenbrunn mit gewiesen sind.
Das hohe Ministerium des Cultus hat die Collatur.
Die Gerichtsbarkeit war schon 1836 an den Staat abgetreten und so kam der Ort zunächst an das Amt Voigtsberg bei Einführung der neuen Gerichtsorganisation an das Gerichtsamt Oelsnitz.
In der Nähe von Papstleithen liegen einige von Sachsen umgebene dorflose bayersche Landparzellen.