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Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Oppeln

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Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Oppeln
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aus: Markgrafenthum Oberlausitz, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 3, Seite 104
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Erscheinungsdatum: o.J. (1854–1861)
Verlag: Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Oppeln
Oppeln


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Oppeln.


Oppeln liegt fünf Viertelstunden von Reichenbach und ebenso weit von Löbau, eine halbe Stunde von der Preussischen Gränze, am Bischdorfer Wasser, aus dessen hübschem Thalgrunde ostwärts eine bedeutende Höhe ansteigt. Es raint mit Buda, Bellwitz, Rosenhain und Zoblitz.

Schon im Jahre 1298 geschieht dieses Ortes Erwähnung, als dem Pfarrherrn zu Kittlitz, wohin Oppeln eingekircht ist, ein neuer Decem ausgeworfen werden sollte. Das Gut war damals im Besitz Erichs von Oppeln, dessen Sohn, Hinko, zu den treuesten Anhängern des Kaisers Carl IV. gehörte, und bei der Erstürmung des Raubschlosses auf dem Oybin eine Hauptmannstelle versah. Balthasar von Oppeln, wahrscheinlich Hinko’s Enkel, kämpfte gegen die andringenden Hussiten, wurde jedoch bei Löbau gefangen und nach Böhmen gebracht, von wo er erst nach mehreren Jahren in die Heimath zurückkehrte. Im Jahre 1478 empfing Balthasar von Oppeln, vielleicht des Vorigen Sohn, die Mitlehn über das Gut Zibelle. Er scheint der letzte Herr von Oppeln gewesen zu sein, welcher das Stammhaus seiner Familie besass, denn 1493 gehörte das Rittergut einem Ritter von Nostiz, der zu den Feinden der Stadt Löbau gehörte und den Bürgern viel Herzeleid anthat. So wird erzählt, dass er einst mit sechs Pferden auf die Stadt streifte und dabei einen Rathsherrn mit seiner Gattin und zwei Töchtern gefangen nahm, auf die heftigen Drohungen des Rathes aber ohne Lösegeld wieder nach Hause schickte. Bei diesem Streite mit der Stadt wurde der Herr von Nostiz von seinen Vettern unterstützt, die schon längst einen Hass auf die stolzen Bürger geworfen hatten. Der Streit wurde endlich durch Vermittlung beseitigt.

Im sechszehnten Jahrhundert besassen Oppeln die Herren von Gersdorf, doch scheint es eine Zeitlang Eigenthum eines Herrn von Ponickau gewesen zu sein. Im siebzehnten Jahrhundert gehörte das Gut wiederum den Gersdorfen und blieb in deren Besitz bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts, wo es von dem Hauptmann von Gersdorf an die Generalin von Brüsewitz, geborne Gräfin von Wartensleben, gelangte, von der es an einen Herrn von Schwarz kam. Der jetzige Besitzer des Rittergutes Oppeln ist Herr Demisch.

Das Rittergut Oppeln besteht eigentlich aus zwei Gütern, von denen eins das Vorwerk heisst. Eingepfarrt ist der Ort nach Kittlitz.

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Druck von Sturm und Koppe (A. Dennhardt) in Leipzig.