Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Jocketa
auch Jockta, wird seit Jahrhunderten als ein Vorwerk von Liebau betrachtet, ist aber eigentlich ein wirkliches selbstständiges Rittergut.
Es hat ein sehr schönes wohnliches Gebäude, in welchem die Familien Eichhorn und Keller oft gerne verweilten und bei ihrem Wanderungen in die Voigtländische Schweiz einen Imbiss mit Freunden und Bekannten nahmen.
Das etwas zerstreut gelegene Dörfchen geht nach Pöhl in die Kirche und Schule und besteht aus 27 Häusern mit 174 Seelen.
An die in Westen nahe, aber durch einen ansehnlichen Berg verdeckte Eisenbahn hat es für etwa 2700 Thlr. Landes verkauft. Wie Liebau selbst für etwa 4300 Thlr., wovon die Herrschaft, 2916 Thlr. erhielt.
Die nordöstlich von Jocketa ansteigende umfassende Waldhöhe, der Dobers genannt, ist eine Dorfwüstung aus den Zeiten des Hussitenkrieges.
Unter der Flur von Jocketa ist die schöne von Keil in Leipzig ganz neu hergestellte Restauration am Elsterthale mitbegriffen.
Vom Kaufmann Keller nahm Liebau mit Jocketa dessen jüngster Sohn 1847 in Lehn, welcher die Güter 1851 an Herrn Ernst Ferdinand Gühne verkaufte.
Der jetzige Besitzer ist Herr Heinrich Kurt von Welk.