3) Urbinus Panapio. Bei den Proskriptionen der Triumvirn Ende 711 = 43 opferte sich ein Sklave für seinen Herrn auf, indem er sich in dessen Kleidung und mit seinem Ringe geschmückt töten ließ und jenem Gelegenheit gab, sich in Dienertracht zu retten. Sen. benef. III 25 und Dio XLVII 10, 2 erzählen den Fall ohne Angabe von Namen und Ort, Appian. bell. civ. IV 185 von einem Appius in einem Gehöfte, Val. Max. VI 8, 6 von einem Urbinus Panapio (das Cognomen dreimal) und seiner Villa bei Reate und nach ihm Macrob. Sat. I 11, 16 von Urbinus (dreimal) in Reatino. Daß das in allen Berichten angedeutete Versteck bei Dio als Höhle, bei Val. Max. und Macrob. als cubiculum (vgl. Appian.) bezeichnet wird, ist eine belanglose Variante. Appians Ἄππιον konnte nach dem vorausgehenden Σικελίαν und bei der Wiedergabe Appionem in der lateinischen Übersetzung des Candidus leicht aus Παναππίωνα entstehen, wie schon Schweighäuser gesehen hat. So wird Urbinus Panapio der richtige Name des Herrn sein, von dessen Dankbarkeit ein prächtiges Grabmal des Sklaven mit ausführlicher Aufschrift zeugte (Val. Max. Macrob. vgl. die sog. Laudatio Turiae o. Bd. XII S. 995f.; s. auch Urbinius).