2) Jüngster (?) Sohn von Nr. 1 und der Kleopatra, Tochter des Mithradates VI. Eupator (Cass. Dio XXXVI 51, 3. Appian. Mithr. 104), nach dem Tode seiner Brüder für die Thronfolge in Aussicht genommen und mit einer Tiara beschenkt: Appian. Mithr. 104 (vielleicht auch bei Memn. 57, 3: τὸ διάδημα κτλ. ἐπιθεὶς τῷ παιδί gemeint,
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s. o. unter Nr. 1); offenbar ebenso eitel und haltlos wie der Vater, ließ er sich von Vornehmen (τῶν πρῶτων), die gegen T. den Vater verstimmt waren, zum Abfall verleiten, wohl nach der Ankunft des Pompeius in Asien: Cass. Dio XXXVI 50, 1. 51, 1. Er mußte vor dem Vater zu Phraates III. dem Partherkönig flüchten: Cass. Dio a. O. Appian. Mithr. 104, der ihm seine Tochter zum Weibe gab: Plut. Pomp. 33 E. und ihn mit Heeresmacht nach Armenien zurückführte; T. der Vater zog sich in das Gebirge zurück, Artaxata wurde belagert, nach Abmarsch des Phraates wurde T. von seinem Vater besiegt: Cass. Dio XXXVI 51, 1. 2 (s. o. unter Nr. 1). Darauf wagte T. nicht nach Parthien zurückzukehren, sondern erwog zunächst, zu seinem Großvater Mithradates zu gehen; als er aber dessen Niederlage und Flucht erfuhr, begab er sich zu Pompeius, der gerade vom Kaukasos heranzog. Dieser nahm ihn auf und rückte mit ihm in Armenien ein gegen Artaxata: Cass. Dio XXXVI 51, 3. Plut. Pomp. 33. Appian. Mithr. 104. Vell. II 37, 3. Darauf unterwarf sich T. der Vater den Römern: s. o. unter Nr. 1. Zu seiner großen Enttäuschung bekam T. nur Sophene: Cass. Dio XXXVI 53, 2, nach Appian. Mithr. 105 auch Gordyene. Da sich T. dazu hinreißen ließ, zu einem Gastmahl bei Pompeius nicht zu erscheinen, wie er auch schon vor seinem Vater nicht aufgestanden war: Cass. Dio XXXVI 53, 1. Plut. Pomp. 33, so fiel er bei Pompeius in Ungnade. Als er mit seinem Vater über die in Sophene aufbewahrten Schätze in Streit kam und flüchten wollte, ließ ihn Pompeius in Haft nehmen. Er mußte persönlich den Wächtern der Schätze den Befehl erteilen, sie herauszugeben; da diese sich weiter weigerten, verlor Pompeius die Geduld, warf T. in Fesseln und teilte die Schätze dem Vater zu: Cass. Dio XXXVI 53, 1–5. Der Versuch des Albanerkönigs Oroises, ihn dem Q. Caecilius Metellus Celer zu entreißen, mißlang (66): Cass. Dio XXXVI 54, 1f. T. wurde nach Rom überführt und hier im Triumph zur Schau gestellt: Cass. Dio XXXVI 53, 6. XXXVII 6, 2. Appian. Mithr. 105. Appians Behauptung, er sei getötet worden (ἀνῃρέθη)), widerspricht die Angabe bei Cass. Dio XXXVIII 30, 1, er sei durch P. Clodius 58 v. Chr. aus dem Gewahrsam bei L. Flavius befreit und entlassen worden (ἀφῆκε); P. Clodius sei bestochen gewesen. Dabei ist es zu einem Gefecht auf der Via Appia gekommen: Cic. Att. III 8, 3; pro Mil. 18. 37; pro domo 66: Ascon. p. 41f. – Vgl. noch Tournebize I 773ff. – XXXVII 6,4 schöpft Cassius Dio nach der Vermutung v. Gutschmids Gesch. Irans 85, 1 aus einer anderen Quelle als XXXVI 51 und wiederholt daher den Beginn des Feldzugs des Phraates gegen Armenien unter einem falschen Jahr (s. o. unter Nr. 1).