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Senia. 1)Senia (so Itin. Ant. 273. Tab. Peut. V 2. Plin. n. h. III 140. Geogr. Rav. IV 22. V 14. G. 116; Σένια Ptol. II 16, 2; Ethnikon Senienses CIL III 3016. 3017), Stadt an der Küste (Ptol. a. a. O.) – daher Tab. Peut. a. a. O. portus S. – Liburniens (Ptol. a. a. O. Geogr. Rav. a. a. O.), der bedeutendste Hafen an der Nordostecke der Adria [Patsch Die Lika in röm. Zeit (Schrift, d. Balkankomm. 1900) 95]. Schon in vorrömischer Zeit bewohnt (Patsch a. a. O. 95), – Tomaschek Art. Attienites o. Bd. II S. 2184 möchte mit Gronovius die bei Scylax 21 erhaltene Namensform Ἀττιενίτης in Σενίτης korrigieren – Grenzort der Iapygen [Patsch. Arch. epigr. Untersuch, z. Gesch. d. röm. Provinz Dalmatien III (Wissensch. Mitt. aus Bosnien VI 154-273) 196], erhielt die Siedlung, die zur Tribus Sergia gehörte (CIL VI 2451), von Octavian das Stadtrecht (Kubitschek Imperium Romanum 232). Die Inschriften nennen decurio (CIL III 3016. 3017), ordo (3017), plebs (3017), Augustalis (3016. 3017) und sacerdos primus corporis Augustalium (3016), eine Körperschaft, in der sich die Kaufleute, zum guten Teil aus Libertinen aller möglichen Gebiete (Patsch Lika 95) bestehend, vereinigt hatten (Patsch Lika 95). S. gehörte dem illyrischen Zollsprengel an (Patsch Unters. 196). Hier stieß, wie die Inschriften (CIL III 3016. 10055) zeigen, das römische Sprachgebiet mit dem griechischen zusammen (Patsch Lika 96). In Octavians illyrischen Kriegen nicht ohne Bedeutung [Kromayer Die illyrischen Feldzüge Octavians (Herm. XXXIII 1-13) 4], spielte die Stadt auch in spätrömischer Zeit durch ihr Straßennetz [(Tab. Peut. a. a. O. Patsch Lika 96), Richter Beiträge zur Landesk. Bosniens (Wissensch. Mitteil. aus Bosnien X 383-545) 416] noch eine bedeutsame Rolle (CIL III 10054). Auch bei der Regierung fehlte es nicht an Fürsorge (Patsch Lika 96). Der Statthalter L. Domitius Gallicanus (Groag o. Bd. V S. 1427 Nr. 60) ließ sich die Wiederherstellung der Badeanstalt angelegen sein (CIL III 10054. Patsch Lika 100). In der Völkerwanderungszeit ging der Ort, wie so viele andere, unter und erstand erst wieder im Mittelalter (Patsch Lika 96). Jetzt Zengg. Über die erhaltenen Überreste vgl. Patsch Lika 97ff. Vgl. außer der im Text genannten Literatur Mommsen CIL III p. 384. Tomaschek Die vorslawische Topographie der Bosna 501. H. Cons La province Rom. de Dalmatia 10. 12. 26. 54. 187f. 194f. 197f. 258. 329. 331. Holder Altcelt. Sprachschatz II 1475.
Pichler Austria Romana 21. 188. Jirecek Die Romanen in den Städten Dalmatiens während des Mittelalters 65. 85. Miller Itin. Rom. 463. 464. 486. Kiepert FOA XVII. Inschriften CIL III 3016-3019. 10 053-10 056. 13 283. 14 333. 15 092 15 094. VI 2451.