3)Σαβαί, Stadt an der äthiopischen Küste des Roten Meeres, nach Strab. XVI 771 von bedeutender Größe, beim südlichen Berenike gelegen. Auf dieses S. bezieht sich auch Steph. Byz. s. v. (vgl. Saba Nr. 1 S. 1493 und Sabai Nr. 1). Fälschlich haben Forbiger Handbuch II 812 und in seiner Strabonübersetzung z. d. St. und andere S. mit dem von Strab. XVI 770 erwähnten λιμὴν Σαβά und mit Σαβάτ bei Ptolem. IV 7, 8 gleichgestellt. Schon die auf Artemidor fußende Beschreibung der Trogodytice bei Strabon läßt keinen Zweifel daran, daß S. ein ganz anderer Küstenpunkt ist als der vor ihm erwähnte Hafenplatz Saba. Nachdem Strabon (770) Ptolemais (Theron), die Sechs Inseln Latomiai, die Sabaitische Mündung, die Festung des Suchus, den Hafen Elaia mit der Stratoninsel (s. über diese Orte die Art. Sabaitikon und Eratanos), den Hafen Saba (s. d. Nr. 2) und den mit ihm gleichnamigen Ort der Elefantenjagd erwähnt hat, spricht er, indem er in seiner Beschreibung den Küstenstrich verläßt, von dem tief ins Innere sich hineinziehenden Binnenlande zwischen diesen Orten und seinen Bewohnern und geht dann (771) mit der Angabe: ,Nach Elaia folgen die Δημητρίου σκοπιαί und die βωμοὶ Κόνωνος‘ wieder zur Fortsetzung der Beschreibung der Küste zurück. Nach den Altären Konons werden nebst anderen Küstenpunkten die Stadt Berenike bei S. und S. selbst, eine sehr große Stadt, genannt, dann der Hain des Eumenes. Hierauf spricht er wieder von der diesem Küstenstrich vorgelagerten Binnengegend und ihren Bewohnern und geht dann (772) mit der Mitteilung: ‚Hinter dem Hafen des Eumenes wohnen bis Dire und bis zur Meerenge bei den sechs Inseln Ichthyophagen usw.‘ neuerdings zur Fortsetzung der Küstenbeschreibung zurück, die er zuvor bis zum Hafen (Hain) des Eumenes fortgeführt hat. Nun liegt nach Strabons Worten selbst der Hafen Saba, der unmittelbar nach dem Hafen Elaia genannt wird, vor den Warten des Demetrios und den folgenden
[1521] Küstenpunkten, dagegen die Stadt S. auf dem Küstenstrich zwischen den Warten des Demetrios und dem Haine des Eumenes. Die Städte Saba und S. gehören also verschiedenen Küstenteilen an, welche bei Strabon ausdrücklich von einander gesondert werden.
Ebenso unrichtig und nur die konsequente Fortführung der von Forbiger und anderen vertretenen Identifikation von Saba und S. war die Gleichsetzung beider und des Ptolemäischen Σαβάτ mit Massaua (nach Reichardt). S. hat auch mit dem anderen von Strabon und Ptolemaios bezeichneten Küstenpunkte (s. Saba Nr. 2) nichts zu tun; es ist wahrscheinlich (so auch K. Müller Geogr. gr. min. I LXVIII und in den Anmerkungen der Ptolemaiosausgabe I 2, 760) das heutige Assab an der Meerenge von Bāb el-Mandeb; über Ruinen daselbst bereits Bruce Voyage III 144. Im Namen S. liegt, sowie in dem anderer (unter Saba Nr. 2 verzeichneter) Örtlichkeiten Nordafrikas eine Erinnerung an alte sabäische Einwanderung aus Südarabien.