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RE:Regula 3

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Richtscheit, -holz
Band I A,1 (1914) S. 510
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3) Richtscheit, Richtholz, Werkzeug für Bauleute, Schreiner, Maurer (Vitruv. sehr oft, vgl. Nohl Index Vitruvianus. Col. III 13, 12), griechisch κανών, selten πῆχυς (Anth. Pal. VI 204, 1. Poll. X 147), das möglichst gerade sein mußte (Eur. Troad. 6. Soph. frg. 421. Luc. adv. ind. 2), wenn es seinem Zwecke entsprechen sollte (Aisch. III 199. Poll. X 147. Plut. de princ. inerud. 2 p. 780 B. Vitruv. VI 2, 2); daher ist ein κακὼν σκολιὸς καὶ ἄνισος (Dio Chrys. LXXII p. 589) unbrauchbar (Lucr. IV 496ff. [Brieger]. Plut. praec. ger. reip. 13 p. 807 D). Ein sorgfältiger Arbeiter wählt deshalb das beste Richtholz aus (Dio Chrys. LXXVIII p. 656). Aus dem Zweck und der Verwendung des κανών ergaben sich die Redensarten: πρὸς κακόνα ἀπευθύνειν oder ἀπακριβοῦν (Luc. Icarom. 14; imag. 12; adv. ind. 2. Dio Chrys. LXXV p. 645. Poll. VII 119), κακόνα προσάγειν (Luc. hist. conscr. 5; pro imag. 22), κακονίζειν (Luc. hist. conscr. 9. Long. de sublim. XVI 4). Oft wird das Richtscheit mit andern Geräten genannt (Plat. Phileb. 51 C. 56 B. Arist. Eth. V 14. Anth. Pal. VI 103, 10. 205, 4. Cic. bei Non. 162, 35. 163, 2. Vitruv. I 6, 6. VII 1, 3f. 3, 5. 4, 5. Plin. XXXVI 188. Pallad. I 9, 4; vgl. Blümner Technol. II 233f.). Die r. wurde auch als Maßstab gebraucht und war daher mit Maßeinteilungen versehen. Ein bei Este gefundenes 7,5 cm langes Bruchstück eines beinernen Maßstabes weist 37 kleine Striche von je 2 mm Entfernung auf (Not. d. scavi 1906, 114. Daremberg-Saglio Dict. IV 827f. Fig. 5923). Maßstäbe sind auch auf Grabmälern von Handwerkern und Soldaten neben andern Geräten dargestellt (CIL III 14354. 14998; vgl. Villefosse Outils d’artisans Romains 7. Daremberg-Saglio III 533 Fig. 4067).

[Hug. ]