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Ramisi, von Plin. n. h. VI 142 erwähnt als arabische Völkerschaft, welche nach Syrien in die
[135] Libanongegend ausgewandert sei (sowie die Nubei, Teranei und Patami). Der Sitz dieser Völkerschaften ist nicht nachzuweisen und nicht einmal der Name eines arabischen Stammes zu ermitteln, mit dem sich die R. gleichen ließen. Auch mangelt jeder Behelf zu prüfen, ob die R. und die mit ihnen genannten Stämme überhaupt Araber waren, wenn auch die Möglichkeit einer solchen Einwanderung auf Grund von sicheren Analogien aus der arabischen Wanderungsgeschichte zugegeben werden mag. Bei dem Mangel jeder sicheren Nachricht kann man höchstens die Vermutung wagen, daß zwischen dem Namen R. und Ῥάμιθα (oder Ῥάμανθα), welches nach Steph. Byz. s. Λαοδικεια (dazu Eustath. zu Dion. perieg. 915) der alte (phoinikische) Name von Laodicea gewesen ist, ein Zusammenhang besteht. ‚Ein solcher wäre umso leichter anzunehmen, wenn jener Name Ramitha nicht, wie allgemein geglaubt wird, auf das am Meere gelegene Laodicea, das spätere Lādiḳīje, bezogen werden müßte. So will Pietschmann Geschichte der Phönizier 72f., das von Eustath. und Steph. Byz. bezeichnete Laodicea, das nach beiden Gewährsmännern auch Λευκὴ ἀκτή geheißen habe, südlich von Tyros (in Umm-el-Amūd beim Raʿs el-Abiad) suchen (dagegen R.
Kiepert im Beiblatt zu FOA V Syria). Wenn, was nicht sonderlich gewagter erscheint, vermutet werden darf, daß Steph. Byz. in der Kombination des Namens Ramitha mit Λευκὴ ἀκτή die am Libanon gelegene Stadt, Laodicea ad Libanum, mit der bekannteren gleichnamigen Küstenstadt, Laodicea ad mare, verwechselt habe,
sodaß jener der Name Ramitha zukäme, dieser als Küstenstadt nur der Name Λευκὴ ἀκτή, dann wäre ein Zusammenhang zwischen Ramitha, der Stadt am Libanon, und den in der Libanongegend wohnhaften, angeblich arabischen R. wohl nicht abzuweisen.