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Paroreatai, ein Teil der Bevölkerung von Triphylien. Nach Herodot. IV 148 wenden sich die aus Lakonien vertriebenen Minyer ἐς τοὺς Παρωρεάτας καὶ Καύκωνας in Triphylien und verdrängen sie aus ihren Sitzen. VIII 73 gehören Παρωρεῆται πάντες zu den Lemniern, d. h. zu den aus Lemnos nach Lakonien ausgewanderten Minyern; vgl. IV 145. MaltenKyrene 161ff. Wenn also einmal die von den Minyern vertriebene Bevölkerung P. heißt, das andere Mal die Minyer selbst so bezeichnet werden, so war für Herodotos P. kein Stammesname, sondern konnte von jeder Volksgruppe gebraucht werden, die an den Bergen Triphyliens entlang saß. Ebenso hat Apollod.Strab. VIII 346 (492, 22) das Wort verstanden: ἐλέγοντο δὲ Παρωρεᾶταί τινες τῶν ἐν τῇ Τριφυλίᾳ, κατέχοντες ὄρη περὶ τὸ Λέπρεον καὶ Μάκιστον. Das sind die Gebirge von Paläókastron, Alvena und Smérna, die das südliche Triphylien im Osten und Norden umgrenzen, u. Bd. VII A S. 187, 38. In welchem Zusammenhang Nikol. Dam. 90 F 86 bei Steph. Byz. s. Παρώρεια die Παρωρεάτας erwähnt hat, ist ungewiß; Vermutungen bei Jacoby II C 255, 5. Endlich erscheinen Paroreatae noch bei Plin. n. h. IV 22 in einem Nachtrag zu den civitates Achaiae.Curtius Pelop. II 75 und Ed. Meyer G. d. A. II 286 verstehen den Namen richtig, während Bursian Geogr. II 272 die P. für eine Völkerschaft hält.