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22) M. II. der Große Arsakes VIII., König der Parther etwa 123–88 v. Chr., auf den Münzen teils Βασιλέως Μεγάλου, teils Βασιλέως Βασιλέων, mit dem Beinamen Ἐπιφανής, auf einigen Münzen Δίκαιος Εὐεργέτης Φιλέλλην. Head 819. Wroth 24ff. Er überragte nach Iustin. XLII 2, 3 ,animi magnitudine‘ seine Vorfahren und erhielt seiner Taten wegen den Beinamen ,der Große‘. Seine Bedeutung besteht vor allem in der Wiederherstellung der unter seinem Vorgänger Artabanos I. stark geschwächten parthischen Macht. Nach Iustin. a. O. § 4ff. führte er Kriege mit den Nachbarn und fügte yiele Völker in das Reich ein; auch mit den Skythen kämpfte
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er einige Male glücklich und rächte die seinen Vorgängern zugefügten Unbilden. Dann bekriegte er Artavasdes von Armenien und setzte Tigranes (II.), der längere Zeit als Geisel am parthischen Hofe gelebt hatte (Iustin. XXXVIII 3, 1), als König in Armenien ein: Iustin. XLII 2, 6. Trog. prol. 42. Vgl. über den parthischen Einfluß in Armenien vor M. II. Moses v. Chorene II 3. Rawlinson 130ff. Tigranes trat als Preis der Unterstützung 70 Täler (αὐλῶνας) ab, nach v. Gutschmid 80 wohl 94 v. Chr.: Strab. XI 532. Schon dieses Eingreifen in Armenien, noch mehr aber die Tatsache, daß M. zur Begrüßung des römischen Propraetors von Kilikien L. Cornelius Sulla, der 92 v. Chr. am Euphrat erschien, einen Gesandten schickte, beweisen, daß unter den von ihm unterworfenen Ländern sich auch das nördliche Mesopotamien befunden haben muß: Plut. Sulla 5. So wurde M. gegen Ende seiner Regierung auch in die Kämpfe um das zerfallende seleukidische Reich hineingezogen. Zunächst kämpfte er mit einer Königin Laodike (τῇ τῶν Σαμηνῶν βασιλίσσῃ), in der v. Gutschmid 80f. die erste Königin von Kommagene sehen wollte (vgl. über diese Mommsen Histor. Schr. I 81ff. Reinach L’histoire par les monnaies 238ff.), während Staehelin o. Bd. XII S. 712 sich gegen diese Identifizierung aussprach. M. besiegte den der Laodike zu Hilfe eilenden Antiochos X. den Kyzikener, der in der Schlacht fiel: Joseph. ant. XIII 371. Bald darauf belagerte Demetrios III. seinen Bruder Philippos in Beroia. Dessen Parteigänger Straton rief den Araberscheich Zizos und den parthischen Hyparchen Μ. ὁ Σινάκης zu Hilfe. Demetrios wurde in seiner Verschanzung vor der Stadt belagert und zur Übergabe gezwungen; M. hielt den Gefangenen in ehrenvoller Haft: Joseph. ant. XIII 384ff.: 88 v. Chr. Unmittelbar darauf scheint M. gestorben zu sein: v. Gutschmid 81, nach Rawlinson 135f. 89 v. Chr. Nach Spiegel III 86ff. gehören ihm die von Strab. XI 515 erwähnten Eroberungen in Baktrien gelegentlich der Skythenkriege; es waren aber höchstens Wiedereroberungen. Literatur s. Nr. 21.