Zum Inhalt springen

RE:Metaurus 1

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Fluß in Umbrien
Band XV,2 (1932) S. 13691370
Metauro in der Wikipedia
Metauro in Wikidata
Metauro bei Pleiades
Bildergalerie im Original
Register XV,2 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|XV,2|1369|1370|Metaurus 1|[[REAutor]]|RE:Metaurus 1}}        

Metaurus. 1) Fluß in Umbrien (in späterer Zeit die Form ,Mataurus‘, aber ausschließlich auf den Inschriften: CIL XI p. 882ff. 894ff [doch vgl. ebd. p. 894 Bormann zu Plin. n. h. III 14, 114] und der Tab. Peuting., griech. Μέταυρος, heutige Form: ,Metauro‘), entspringt an der zum Umbrischen Appennin gehörenden Alpe della Luna unter 43° 38' n. Br. in 1214 m Meereshöhe (Annuario Statistico des Minist. di Agricoltura 1881, 40; abgedruckt bei Nissen Ital. Landesk. I 343), fließt ostwärts an den nach ihm benannten Tifernum Metaurense (S. Angelo in Vado, s. u.) und Urbinum (Urvinum) Metaurense (Urbino s. u.) vorbei, empfängt kurz vor Forum Sempronii (1,5 km östlich von Fossombrone bei der Kirche S. Martino al Piano, s. o.), von wo ab sein (zum Teil von Pittaluga bei Oehler [s.u.] beschriebenes) Tal sich erweitert, unfern östlich einer antiken, öfters erneuerten Brücke (CIL XI 6623), auf der die Via Flaminia ihn überschreitet, den vereinigten Candigliano und Burano, deren antike Namen unbekannt sind, und mündet nach einem Laufe von 110 km (Annuario statistico etc. 1881, 40) südöstlich von Fanum Fortunae (Plin n. h. III 14, 113; heute Fano, s. o. – Strab. V 2 p. 227. Mela II 4, 64. Plin. n. h. a. O. Sil. VIII 449. Lucan. II 405. Nissen I 341ff. II 1, 381ff.). Das Flußgebiet umfaßt 1305 qkm, der mittlere Abfluß beträgt 17 cbm, der höchste 1160 cbm in der Sekunde (Annuario statistico etc. 1881, 40 und 42. Nissen I 343). – Berühmt geworden ist der M. durch die entscheidende Niederlage und den Tod des Hasdrubal Barkas (Hor. carm. IV 4, 38. Sil. VII 486): Das Schlachtfeld ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem rechten Ufer an dem Hügel zu suchen, der heute die Kapelle S. Angelo trägt. Vgl. Polyb. epit. XI 1f. Liv. XXVII 46ff. Appian. Hannib. 52. Eutrop. III 18, 2. Zonar. IX 9, p. 432 C. – R. Oehler Der letzte Feldzug des Barkiden Hasdrubal und die Schlacht am M. Mit Beiträgen von F. Hultsch und V. Pittaluga (Berl. Stud. N.F. II 1 [1897] mit Schlachtplan und Übersichtskarte). Anders z. B. K. Lehmann Die Angriffe der drei Barkiden auf Italien (Leipzig 1905). Gegen Lehmann, die bisherigen Forschungen [1370] zusammenfassend : J. Kromayer Antike Schlachtfelder III 1, 424ff.; kürzer in Kromayers und Veiths Schlachtenatlas z. antiken Kriegsgeschichte (1921ff.), Röm. Abteilung II, Karte 7 mit Text.