Metanoia, die personifizierte Reue, war dargestellt auf dem von Lukian. non tem. 5 beschriebenen Bilde des Apelles (o. Bd. I S. 2690; vgl. dazu Blümner De locis Luciani ad artem spectantibus [Berlin 1866] 42 = Archaeol. Studien zu Lukian [Breslau 1867] 40) und erscheint auch auf dem allegorischen Gemälde des Kebes 10, 4. 11, 1 (s. o. Bd. XI S. 102), ferner in dem Epigramm 33 des Ausonius (323 P.), mit der Überschrift in simulacrum Occasionis et Paenitentiae, wo sie sich v. 12 als Metanoea vorstellt. Dieses ist im Hauptteile eine Übersetzung von Poseidippos’ Gedicht auf Kairos Anth. Pal. XVI 275 (s. o. Bd. X S. 1511); aber die Zusammenstellung der beiden Wesen (und vielleicht auch das Epigramm) ist älter als Ausonius. Das ergibt sich aus dem Relief von Torcello (Arch. Ztg. XXXIII Taf. 1 und S. 6. Myth. Lex. II 899. Baumeister II 772, s. o. Bd. X S. 1512), auf dem die Reue neben Kairos erscheint. S. auch Förster Rh. Mus. XXXVIII 434. Neben M. erscheint auch Metameleia, im Schol. Pind. Pyth. 5, 35 als Tochter des Epimetheus, und bei Kebes 35, 4. Bei Philod. π. εὐσεβ. 35 Gomp. ist τὴν Μεταμέλειαν ἐν Ἄργει lesbar, was auf einen Kult zu weisen scheint; s. Usener Götternamen 366.