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Lupicinus. 1) Flavius Lupicinus, Consul 367 De Rossi Inscr. christ. urb. Rom. I 193), Christ (Theodor. rel. hist. 13 = Migne G. 82, 1408), wird 359 Nachfolger des Severus als Magister equitum per Gallias (Ammian. XVII 2, 1. 10, 1) und kämpft unter dem Caesar Iulianus gegen die Alamannen (Ammian. XVIII 2, 7. 11). Im Winter 360 wurde er nach Britannien geschickt, um einen Einfall der Scotten und Picten abzuwehren (Ammian. XX 1, 1–3. 4, 3. 9, 9. Iulian. epist. ad Athen. 283 a). Da Kaiser Constantius nichts davon wußte, schickte er ihm den Befehl, die Truppen aus dem Heere Iulians auszusuchen, die für den Perserkrieg in Anspruch genommen wurden, und sie in den Orient zu führen (Ammian XX 4, 3. Iulian. epist. ad Athen. 282 d). Daß Iulian seine Rückkehr erwarten mußte (Iulian. epist. ad Athen. 283 a. c), verzögerte die Ausführung und trug so dazu bei, daß die Truppen im Februar 360 den Caesar zum Augustus ausriefen. Da man den Widerstand des L. fürchtete, wurde er bei der Landung in Boulogne, ehe er von dem Vorgefallenen etwas erfuhr, festgenommen und dann in Gewahrsam behalten (Ammian. XX 9, 9. Iulian. epist. ad Athen. 281 a). Sein Amt wurde durch Constantius auf Gomoarius übertragen (Ammian. XX 9, 5; s. o. Bd. VII S. 1582). Nach dem Tode Iulians wurde er durch Kaiser Iovian 363 zum Magister equitum per Orientem ernannt (Ammian. XXVI 5, 2. 8, 4), in welcher Stellung er dem Redner Libanios in Antiocheia viel Ehre erwies (Liban. or. I 165). Als Kaiser Valens sich gegen den Usurpator Procopius verteidigen mußte, führte er ihm im Winter 365/6 nach Ankyra bedeutende Truppenmassen zu (Ammian. XXVI 8, 4. 9, 1) und wurde dafür mit dem Consulat des J. 367 belohnt (Mommsen Chron. min. III 523). Seine Charakteristik bei Ammian. XX 1, 2. 9, 9. Liban. or. I 164. 165.