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14) C. Livius Drusus, war Consul mit P. Scipio Aemilianus 607 = 147 und mußte diesem die Provinz Africa überlassen, weil ihn das Volk eigens für den Krieg gegen Karthago gewählt hatte. Der volle Name lautet Fasti Cap.: C. Livius M. Aimiliani f. M. [n. D]rusus; C. Livius heißt er bei Obseq. 20 und Cassiod., Drusus bei Chronogr. Hydat. Chron. Pasch. Appian. Lib. 112; das Praenomen C. wird von Cic. Brut. 109 in der Filiation seines Sohnes Nr. 17 gegeben und ist allein von seinem Namen in den neugefundenen Fasti Antiat. Not. d. scavi 1921, 128 erhalten. Der Vater dieses Drusus, M. Livius Aemilianus, ist aus der Gens Aemilia in die Livia um 554=200 durch Adoption übergegangen und ist der erste Patrizier, von dem Derartiges bekannt ist (Mommsen Röm. Forsch. I 75f., 9). Wahrscheinlich war er einer der hinterlassenen Söhne des bei Cannae gefallenen L. Aemilius Paullus und wurde adoptiert von dessen Genossen im ersten Consulat und im illyrischen Kriege M. Livius Salinator Nr. 33; dann war er leiblicher Bruder des Siegers von Pydna L. Aemilius Paullus, und da dessen leiblicher Sohn P. Scipio Aemilianus war, so waren die beiden Consuln von 607 = 147 von Geburt Brudersöhne und eng miteinander verwandt. Der Anspruch, den L. auf die Losung um Afrika erhob (Appian.), war nur ein scheinbarer, ähnlich wie der den C. Laelius 564 = 190 auf die Provinz Asien um die Führung des Krieges gegen Antiochus erhoben hatte (o. Bd. XII S. 403f.); in dem einen wie dem andern Falle war die Übertragung des Kommandos an den Consul aus dem Scipionenhause eine beschlossene Sache, und hatte der andere Consul als getreuer Parteigenosse der Scipionen nur die Ehre erhalten, damit ernsthaftere Bewerber um jenen wichtigen Auftrag vom Oberamte ferngehalten würden. Vgl. Röm. Adelsparteien 236ff.