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92) Licinius Imbrex, nach Gell. XIII 23. 16 vetus comoediarum scriptor, also wohl Zeitgenosse des Plautus. Aus L.s Palliata Neacra, deren Titel wir bei Timokles und Philemon nachweisen können, hob Gellius a. O. im Kapitel de Neriene Mortis zum Beweise für die Kürze des e der dritten Silbe im Namen der Göttin die Verse aus nolo ego Neaeram te vocent set Nerienem, cum quidem Mavorti es in conubium data (Ribbeck PCB² frg. 1 p. 39). Es spricht ein renommierender Offizier, der, um mit seinem Liebeswerben zum Ziel zu kommen, die Schmeicheleien in stärksten Farben aufträgt, selbst den von ihm verkörperten Kriegsgott in Bewegung setzt. Gleich Plautus machte L. durch Hinweise und Anspielungen auf italische bzw. römische Verhältnisse und Götter die ausländischen Stücke dem römischen Publikum schmackhafter und verständlicher. (Zu dem schon von Gellius aufgeworfenen Problem des Namens Nerio, Nerienis s. jetzt nach Meillet Mém. de la soc. linguist. XIV 479. Ernout-Meltzer Hist. Formenl. d. Lt., Heidelberg 1913, 8. W. Otto Indog. Forsch. 15, 9ff. F. Sommer Handb.² 360, bes. K. Meister Lat.-Griech. Eigennamen, Leipzig 1916, 1ff. 10ff.). Volcacius Sedigitus de poetis reichte in seinem Kanon der Komödiendichter (Gell. XV 24) dem L. nach den drei ersten und eigentlichen Preisträgern (Sta. Caecilius, Plautus, Naevius) den vierten Preis mit der Einschränkung si erit quod quarto detur. Das Urteil war durch die Bewertung der vis comica bedingt (s. Fr. Leo Gesch. der röm. Lit. 434f.). Wenn Livius XXXI 12, 10 als Verfasser eines Kult-und Sühneliedes, wohl zu Ehren der Iuno regina, im J. 200 v. Chr. einen P. Licinius Tegula (,Deckziegel‘) nennt, so ist dieser (Nr. 168), wie schon Ritschl Parerga I 197 erkannt hat, nicht eine Person mit Licinius Imbrex (,Hohlziegel‘), auf dessen singuläres Kognomen Paul. ex Fest. p. 109 hinweist (Imbrex nomen cuiusdam comici); aber ebenso gewiß sind beide ,Ziegel‘ in eine persönliche Beziehung zu setzen (s. Leo a. O. 58, 2. Anders O. Ribbeck Röm. Dicht. V 161). S. Teuffel-Kroll Gesch. der röm. Lit. I² § 107, 4. M. Schanz Gesch. der röm. Lit. I 1 § 46.