Zum Inhalt springen

RE:Iulius 372

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
korrigiert  
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Optatus Pontianus, Ti. Flottenkommandant unter Claudius 52 n. Chr.
Band X,1 (1918) S. 683684
Tiberius Iulius Optatus Pontianus in der Wikipedia
Tiberius Iulius Optatus Pontianus in Wikidata
Bildergalerie im Original
Register X,1 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|X,1|683|684|Iulius 372|[[REAutor]]|RE:Iulius 372}}        

372) Ti. Iulius Optatus Pontianus, Aug(usti) I(ibertus), procurator et praefect(us) classis, CIL X 6318 = Dessau I 2815 (Tarracina), demnach ein Freigelassener des Kaisers Tiberius, aber erst unter Claudius Flottenkommandant, wie wir aus dem in Stabiae gefundenen Militärdiplom ersehen, CIL III p. 844 dipl. I (data p. 1048. 1957) = X 769 = Dessau I 1986, datiert vom 11. Dez. 52 n. Chr.; daraus erfahren [684] wir, daß er die misenensische Flotte befehligte, worauf übrigens auch der Fundort der Inschrift, Tarracina, hinweist; genannt wird er in dem Diplom Ti. Iulius Augusti lib. Optatus mit Hinweglassung des zweiten Kognomens. Es kann daher kein Zweifel sein, daß er (und nicht etwa Claudius Optatus Aug. l. proc. portus Ostiesis, CIL XIV 163, vgl. p. 481 = Dessau I 1533) der Optatus praefectus classis unter Claudius ist, der eine ergiebige Zucht des scarus, einer bis dahin nur im Karpathischen Meer heimischen Fischart, an der ostiensischen und kampanischen Küste begründete, Plin. n. h. IX 62. Das hier nach dem Namen Optatus überlieferte elipertius ist sicher Korruptel aus der Bezeichnung seines Freigelassenenstandes, doch kann man kaum mit Gelenius (auch in der Ausgabe von Mayhoff, 1906) e. libertis eius emendieren, da I., wie gesagt, nicht Freigelassener des Claudius, sondern des Tiberius war, es sei denn, daß man einen Irrtum oder eine Ungenauigkeit des Plinius annehmen wollte. Die Pliniusstelle ist zum Teil wiedergegeben bei Macrob. sat. III 16, 10, ebenso, aber ohne Nennung des Plinius Io. Lyd. de mag. III 63 (als Quellen sind genannt Cornelius Nepos und der Dichter Laberius genau so wie Plin. IX 61, und Optatus ist infolge offenkundigen Mißverständnisses der Stelle als ναύκληρος τοῦ Καρπαθίου στόλου bezeichnet). Die Inschrift von Tarracina ist gesetzt von Ti. Iulius Ti. f. Fab(ia) Optatus IIvir offenbar dem Sohne des I. Dieser wohl eher als der Vater ist der Ti. Iulius Optatus, den als Besitzer der fig(linae) Ocianae Ziegelstempel, wahrscheinlich stadtrömischen Ursprungs, nennen, CIL XV 387.

[Stein. ]