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12) Ion aus Samos zeichnete mit seinem Namen ein Weihepigramm für das Weihgeschenk Lysanders, eine Statue, nach Delphi aus Anlaß der Siege von 405/4 (Homolle Comptes rendus de l’Acad. des inscr. 1901. Arch. Anz. 1902, 18. Berl. philol. Wochenschr. 1902, 734ff.). Das Epigramm schloß mit den Worten ἐξάμου (d. i. ἐκ Σάμου (ἀμφιρύτης τεῦξε ἐλεγεῖον Ἴων. Mit Recht weist v. Wilamowitz Timotheos’ Perser 75, 1 darauf hin, daß ein Samier, der zu Lysandros stand, ein Oligarch war und vor 404 landflüchtig. In ihm möchte v. Wilamowitz a. a. O. den Verfasser des im Elegienbuch des gleichnamigen Chiers überlieferten, in der Anth. Pal. VΙΙ 43 erhaltenen Grabepigramms des Euripides sehen, dessen Tod der Chier nicht erlebt hat, in ihm auch den Dichter der sympotisch-erotischen Elegie auf einen Eurypontiden χαιρέτω ἡμέτερος βασιλεὺς σωτήρ τε πατήρ τε, welche Athen. X 463 B gleichfalls dem Ἴων ὁ Χῖος zuschreibt, doch wohl mit Recht (s. o. Ion v. Chios als Elegiker). Und endlich soll nach v. Wilamowitz’ Vermutung (ebd.) der Samier auch die elfsaitige [1869] Leier in einer Elegie besungen haben, aus der zwei Distichen Cleonid. isag. harm. 12 p. 202 Jan zitiert. Doch s. Diels Vorsokratiker I³ 288 Anm. und u. Ion v. Chios a. a. O. Nicht minder unsicher bleibt die von Pomtow Athen. Mitt. XXXI (1906) 507 vertretene Vindizierung eines inschriftlich erhaltenen Epigramms auf Arakos, den zeitweiligen Admiral der spartanischen Flotte im J. 405, für diesen Elegiker, sowie anonymer Distichen bei Diod. XI 14.