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RE:Ioleisitai

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Binnenvolk d. Arabia felix
Band IX,2 (1916) S. 18481850
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Ioleisitai, Ἰολεισῖται (var. Ἰολυσῖται, Ἰολυσεῖται), nur von Ptolem. VI 7, 22 als Binnenvolk der Arabia felix (der μεσόγεια) erwähnt, welches in der Nähe des Zamesgebirges (παρὰ τὸν Ζάμητα τὸ ὄρος) und zwar östlich davon saß, sowie die Λαιηνοί und Ἀσατηνοί (über letztere vgl. den Art. Astapenoi; so lautet allerdings nur die Vulgatalesung; die Hss. geben Ἀσατηνοί und Ἀσαπηνοί). Den Zames erklärte Sprenger (Die alte Geograph. Arabiens 1875, 193) mit anderen für [1849] das Sammargebirge, dagegen Glaser (Skizze der … Geographie Arabiens 1890, II 213f. 256f.) minder wahrscheinlich für die ʿĀriḍberge (mit dem Nīr), was übrigens schon vor ihm behauptet worden ist; vgl. über diese Frage die Verhandlungen zwischen Sprenger und Glaser ZDMG XLIV 519 und 722f. Jedenfalls wohnten nach den Angaben des Ptolemaios die I. unweit der Ἀσατηνοί (sehr wahrscheinlich die Asad, südlich vom Sammargebirge, Sprenger 206) im Nordosten Arabiens. Forster (The historical geography of Arabia 1844. I 65. 270. II 212. 248 und in der Karte) hielt das moderne el-Aḥsā (Laḥsā) für das Gebiet der I., weil er der Meinung war, daß ihr Name (angeblich = el-Aḥsanī) nach dem dieser Gegend gebildet sei. Unberechtigt war Sprengers Behauptung (206), daß der Name I. nur ein Schreibfehler statt Iodeisitai sei und Ptolemaios darunter die Ijād meinte; die Lesung Iodeisitai ist schon vor Sprenger verfochten worden (vgl. Ritter Erdk. XIII 315). Selbst wenn diese Änderung berechtigt wäre, würde sie von der zugrunde gelegten arabischen Namensform doch noch zuweit entfernt sein, um eine Identifikation mit ihr rechtfertigen zu können. Mit dieser grundlosen Voraussetzung wird auch Sprengers Hinweis darauf gegenstandslos, daß es für uns wichtig sei, aus Iāḳūt nachweisen zu können, daß Lasāf und Ṯabra, zu den Wasserplätzen der Ijād gehörten und sie sich von da bis in das Sitār und den etwas nördlich davon gelegenen Ort, der den Namen Baṭn Ijād bewahrt hat, erstreckten und dieses die Position der Iodeisiten des Ptolemaios sei und wohl auch der Sitz, den sie einnahmen, als sie noch ihre Unabhängigkeit wahrten. Demgemäß verzeichnete er sie auch auf seiner Ptolemaioskarte in der Höhe der Ἰστριάνα πόλις (25° 40′), deren Namen er aus as-Sitār (wie astār ausgesprochen) entstanden glaubte (138), südöstlich von Ḥāʾil. Dagegen kann man ihm beistimmen, wenn er Fresnels Gleichstellung der I. mit den Ğadīs mit der Erwägung abfertigte, daß dieses Volk, wenn es je existiert hat, nie in dieser Gegend lebte, sondern dicht am ʿĀriḍgebirge. Die Ğadīs, welche mit den I. auch bei Ritter a. a. O. zusammengestellt sind, waren nach der arabischen Tradition ein verschollener Stamm vorhistorischer Zeit, und ihre Geschichte und auch ihr Name wird in das Reich der Fabel verwiesen (Sprenger 262). Freilich ist seine Zusammenstellung des ʿĀriḍgebirges mit den Μάρειθα ὄρη bei Ptolem. VI 7, 20 sehr zweifelhaft, abgesehen davon, daß er die Ptolemäischen Positionen für dieses Gebirge (86°, 21° 10′) um 5½° nach Westen zurückrücken muß (auf 80° 30′ 21° 10′), um sie für seinen Ansatz passend zu finden. Glaser suchte die Mareitha-Berge anderswo; er hielt sie für die Berge von Mahra (214f. 220. 268). Er hat sich auch dagegen ausgesprochen, im Namen der I. gegen alle Hss. λ in δ zu verwandeln ‚und ihn dann in noch gewagterer Weise mit den Ijād zu identifizieren, deren von Sprenger angegebene Wohnorte ebensowenig passen, wie der Name des Stammes selbst‘ (282). Entsprechend seiner Bestimmung des Zamesgebirges setzte er die I. zunächst ‚östlich vom ʿĀrid, d. h. am östlichen Teile des ʿĀriḍ‘ (279) an, erklärte jedoch [1850] (282), daß sich ebenso wie die Asatenoi auch die I. nur teilweise befriedigend bestimmen lassen und er deren Sitz dort annehmen möchte, wo Sprenger die Asad vermutete, nämlich ‚südlich oder vielleicht besser südöstlich und östlich vom Šammargebirge‘. Angesichts der vereinzelten Ptolemäischen Angabe über die Lage des sonst nicht genauer bestimmbaren Volkes bleibt wohl nur für Vermutungen Raum. Doch wollte Glaser die Asad nur darum vom Šammargebirge wegbringen, weil er dieses nicht für den Zames ansah so wie Sprenger. Dieser Grund fällt jedoch weg, und es hindert nichts, als Nachbarn der Asad östlich vom Šammar die I. anzusetzen. Vielleicht führt noch einen Schritt die Annahme Blaus (ZDMG XXII 670) weiter, daß die I. die in der arabischen Literatur erwähnten Benū Olaiṣ sind. Nur darf man nicht mit Blau die Benū Temīm (im nordöstlichen Teile der Halbinsel, nach dem Persischen Meerbusen zu, bei und in Baḥrain), mit welchen die Olaiṣ in genealogische Beziehung gebracht werden, für die Θαιμοί des Ptolem. VI 7, 17 halten; denn diese sind die Taim. Das wenige, was wir über die Benū Olaiṣ wissen, läßt sich mit der Lage der I. östlich vom Šammar vereinbaren und auch die Namensform rechtfertigt Blaus Gleichsetzung. Dann besteht noch ein Grund mehr, weshalb die I. nicht mit den Βλιουλαῖοι bei Ptolem. VI 7, 24 zu vergleichen sind, in deren Namen Glaser (294) eine Zusammensetzung von Bel mit einem Stammnamen, etwa mit Iūl oder Iulā der Inschriften, erblickte und (293) eine beachtenswerte Ähnlichkeit mit dem Namen des Ortes Bulbūl bei Hamdānī 164, 1 und Bekrī 161, wofür er sogar Buljūl, bezw. Beljūl vermutete; vgl. den Art. Bliulaioi.

[Tkač. ]