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- S. 1068 zum Art. Iliturgicola:
Der (nur inschriftlich durch das Ethnikon belegte) Name Iliturgicola, zu welchem vgl. den Namen der hispanischen Stadt Ipolcobulcola (s. u.) und das hispanische Ethnikon Sambrucolen(sis), CIL II 2482, ist abgeleitet von Iliturgi. Es ist wohl eine lateinische Deminutivbildung, wie auricula (von auris), classicula (von classis), funiculus, monticulus usw.; vgl. die hispanischen Ortsnamen Ilipa-Ilipula, Obulco-Obulcula, Segisama, Segisamo-Segisamunculum (Schreibung mit u und o wechselt, insbesondere auch in den Demimutivendungen -ulus, -olus).
Zwei verschollene Inschriften nennen das abgeleitete Adjektivum Iliturgicolensis, nämlich CIL II 1648: L. Porcio L. f. Gal. Ma[t]erno Iliturgico[l]ensi Ilvir(o), gewidmet von drei Freigelassenen, und 1650: … huic ordo Iliturgicole(n)s(ium) [andere Lesung: Ilurcicolens.] locum sepultur(ae), inpensam (impensam) funeris decr(evit), Inschriften, die also auch einen der Zweimänner oder Bürgermeister, den Gemeinderat (ordo) und die Tribus Galeria (Kubitschek Imp. Rom. trib. discr. 176) bezeugen. Als Fundort der ersten Inschrift, 1648, wird angegeben: ,pago de las tres Torres‘ an der Grenze von Priego oder bei Alcalá la Real (CIL II Suppl. Tab. I und III Pk), als Fundort der anderen, 1650: Carcabuy (Carcabuey, nordwestl. von Priego, a. a. O. Pk), im rauhen Gebirge gelegen. Da aber auch in Priego selbst Inschriften gefunden wurden, also drei alte Ortschaften zu unterscheiden sind, und da andere Inschriften mit den gleichen Fundangaben den Namen einer Stadt Ipolcobulcola (u. ähnl.) bezeugen, so hat Hübner die Lage unentschieden gelassen. Die genannte Tribus Galeria bezeugt auch eine 4 km von Priego gefundene
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Inschrift CIL II (Suppl.) 5472. Dagegen nennt die am Wege von Carcabuey nach Priego gefundene Inschrift CIL II 1649 die Tribus Quirina, zweimal, für Vater, und Sohn; ersterer war IIvir und pontifex und beurkundet die Errichtung eines templum et signum et forum auf dem Grundstück der Familie. Eine Grabschrift von Carcabuey, CIL II 1657, nennt als Heimat der verstorbenen Frau Agul., d. i. Agulfensis?), vgl. Plin. n. h. III 10 Aglam minorem (Detlefsen Philol. XXX 1870, 290. CIL II Suppl. p. 872). Die Inschrift CIL II 1639, von einer Frau Dominae Veneri geweiht, nennt jene Iponubensis, vgl. 1638 (in der Grabschrift 1600 = 5464 wird ein Mann als Iponubensis bezeichnet).– Hübner CIL II (1869) p. 218ff. und Suppl. (1892) p. 872.