23) Aus Smyrna, Sohn des Charidemos (CIG 3311), unbedingter Anhänger des Erasistratos (Gal. XI 432), lebte jedenfalls im 2. Jhdt n. Chr. Er erreichte ein Alter von 77 Jahren und schrieb
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ebensoviel medizinische Bücher (CIG 3311 = Kaibel Epigr. Gr. 305). Er war nach der erwähnten Inschrift ein äußerst fruchtbarer Schriftsteller; folgende Werke werden von ihm aufgezählt: a) ἰατρικάοβ (οζ richtig Boeckh); b) ἱστορικὰ περὶ Ζμύρνηςβ; c) περὶ τῆς Ὁμήρου σοφίας; d) περὶ τῆς Ὁμήρου πατρίδος; e) Ἀσίας κτίσεωνβ; f) Εὐρώπης κτίσεωνδ; g) νήσσων; h) Ἀσίας σταδιασμῶν; i) Εὐρώπης σταδιασμῶν; j) στρατηγημάτωνβ; k) πίναξ Ῥωμαίων καὶ Ζμυρναίων; l) διαδοχὴ κατὰ χρόνους; im ganzen also 95 Bücher. So viel dies war, so untergeordnet scheint es gewesen zu sein; Lukillios kann sich gar nicht genug tun, den H. und seine ärztliche Tätigkeit von den verschiedensten Gesichtspunkten aus ironisch anzugreifen, z. B. Anth. Pal. XI 257: ,Träumend erblickte den Arzt H. einst Diophantos: nimmer erwacht’ er, und doch trug er ein Schutzamulett‘. Im Epigramm 131 wird er mit Phaethon, Deukalion und dem Versifex Potamo zu den vier Weltübeln gerechnet. Er war klein (epigr. 89) und dichtbehaart (190). Auch Nikarchos macht sich über ihn lustig, Anth. Pal. XI 114. Seine Frau hieß Melitine, die Tochter des Demetrios, CIG 3350. Er nahm in seiner Vaterstadt vielleicht eine kommunale Stellung ein, Eckhel II 554. Erwähnt wird er noch von Cael. Aur. a. m. III 5.