4)Ἥρας, ein gelehrter Arzt aus Kappadokien (Gal. XIII 338), Empiriker (812), lebte zu Rom (416) nach Herakleides von Tarent und vor Andromachos (Gal. XII 989. Cels. V 22), also zu Beginn unserer Zeitrechnung. Galen beschreibt im 12. und 13. Bande eine große Menge von H. hergestellter Arzneien, auch Cels. V 28, 4. VI 9, an letzter Stelle ein Mittel gegen Zahnschmerzen. H. scheint nur wenig (Gal. XIII 462), aber Gutes geschrieben zu haben, Galen wenigstens ist seines Lobes voll; man vgl. besonders XIII 414–434 und 462 οὔτ’ ἀδόκιμον γράψας τι φάρμακον οὕτε τὰς σκευασίας αὐτῶν καταλιπὼν τάς τε κατὰ μέρος χρήσεις ἁπάσας διελθών. Sein Buch, das sich demnach mit der Pharmakologie befaßte, hatte verschiedene Titel: Νάρθηξ Gal. XII 398. 430. XIII 764; Φαρμακῖτις βίβλος XII 593. 912. XIII 1042; Βίβλος τῶν φαρμάκων XIII 765; Βιβλίον τῶν δυνάμεων XIII 441. Daß immer dieselbe Schrift gemeint ist, sagt Galen an mehreren Stellen XIII 441. 786 und besonders 416 ἐν τῷ βιβλίῳ τῶν φαρμάκων, ὃ τινὲς μὲν ἐπιγράφουσι νάρθηκα, τινὲς δὲ τόνον (τῶν richtig schon Fabricius Bibl. Graec. XIII 178) δυνάμεων. Daß er ein besonderes Buch über die Ischias geschrieben habe, schließt Sprengel Gesch. d. Mediz. I⁴ 596 fälschlich aus Gal. XIII 338 τοῦτο τὸ φάρμακον καὶ αὐτὸς ὁ Ἥρας ἐν τῷ ἰδίῳ βιβλίῳ τῆς τελευτῆς πλησίον ἔγραψεν. Der Sinn ist vielmehr der: ,dies Mittel hat H. nicht nur hergestellt, sondern hat es auch selbst in seinem Buche beschrieben‘. Noch Aëtios von Amida III 1, 49. 2, 22. 4, 44. IV 3, 13. 18, Paulos von Aigina VII 12, ja Nikolaos Myrepsos IX 2. XLIV 10 zitieren den H., freilich durch Vermittlung des Galen.