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5) Unsere Nachrichten genügen nicht, um von seinen Leistungen ein klares Bild zu gewinnen. Wir wissen nichts von seiner Herkunft (der Name weist nach Boiotien oder Nordgriechenland). H. muß jünger als Kleostratos (Censorin. 18, 5) und älter als Meton (Avien. II 1366ff.) sein. Nach Censorin. 19, 2 hat er das Jahr auf 365 Tage 13 Stunden bestimmt; darauf wird er sein neues System der Oktaeteris gegründet haben (Censorin. 18, 5). Beide Angaben sind angefochten, die erste gewiß mit Recht: Scaliger (De emend. temp. 68) setzt 12, Ad. Schmidt (Handb. d. gr. Chronol. 421) 7 statt 13 Stunden; beides gleich unsicher. Aus Avien. a. a. O. folgert Ad. Schmidt a. a. O., der Zyklus sei neunjährig gewesen. Aber wenn der Kalender des H., wie aus Avien zu erschließen, aus lokalen Gründen die Jahreswende in den Winter legte (dagegen Ad. Schmidt 393f.), ist Aviens Ausdruck (qui solem hiberna novem putat aethere volvi ...) für die Oktaeteris korrekt, d. h. in den neunten Winter fällt der Ablauf der Periode. So hängt Schmidts Versuch, für H. einen Zyklus von 216 = 8 · 3 · 9 Jahren zu konstruieren, in der Luft, ganz abgesehen davon, daß ein so umfangreicher Zyklus in so früher Zeit außerordentlich unwahrscheinlich ist. Unsere Quellen wußten eben nichts Genaueres über sein Schaltsystem, und Avien, der sein Wissen sicherlich auch hier seinem Aratkommentar verdankt, mag ihn herausgegriffen haben, weil von des H. 9 Wintern aus der Übergang zu den 19 Jahren Metons formell hübsch zu gewinnen war (vgl. Unger in Iw. Müllers Handb. I² 736. Ideler Handb. d. math. u. techn. Chronol. I 306. Ginzel Handb. d. math. u. techn. Chronol. II 386).