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RE:Granis

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Küstenfluß in der Landschaft Persis
Band VII,2 (1912) S. 1815
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Granis, nach Nearchos bei Arrian. Ind. 39 Küstenfluß in der Landschaft Persis, 200 Stadien unterhalb der Königsburg Taoke in den Persischen Golf mündend. Nach Iuba bei Plin. n. h. VI 99 ist der G. für kleinere Schiffe befahrbar und fließt durch Susiana; die östlich von ihm gelegene Landschaft hat Naphthaquellen aufzuweisen. Es ist klar, daß hier in der arsakidischen Periode Irans eine Grenzveränderung erfolgt sein muß; offenbar haben die uns mehrfach genannten Könige der Elymais die westlichen Teile der achämenidischen Persis an sich gerissen. Der G. ist sicher der heute Schahpur genannte Fluß, der mit einem Delta unmittelbar nördlich der flachen Bucht des heutigen Haupthafens Persiens, Buschēr, mündet. Der Küstenvorsprung Ras Schatt verdankt seine Entstehung den Ablagerungen des Flusses. Der Schahpur ist einer der bedeutenderen Wasserläufe der Persis; er entsteht aus zwei Flüssen, dem Schahpur und dem Deliki, von denen der letztere der Hauptfluß ist und aus einem typischen Längstal der noch das Zagrossystem fortsetzenden Persis zum Meer durchbricht. Erst in der hier weit ins Innere hineingreifenden Küstenebene vereinigt er sich mit dem Schahpur. Der Deliki ist offenbar der G. Aber auch der Name des anderen Quellflusses ist uns überliefert; er hieß Ratinus, wie Plin. n. h. VI 110 mehrere Hss. lesen. Dieser Name wurde in der sassanidischen Periode auf den vereinigten Fluß übertragen; die arabischen Geographen nennen den G. naḥr Ratin. Taoke am G. heißt in der sassanidischen Zeit Tawag, bei den arabischen Geographen Tawwaz oder Tauwağ. Vgl. Tomaschek Die Küstenfahrt Nearchs (S.-Ber. Akad. Wien CXXI 1890, 64f.).