Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Gazaca, Ammian. Marc. XXIII 6, 39, Γάζακα Asin. Quadr. und Arrian bei Steph. Byz., hiernach wohl auch bei Strab. XI 523 (Codd. Γάζα καὶ) und Ptolem. VI 2, 10 (Codd. Ζαζακα) herzustellen; Plin. n. h. VI 42 Gazae, § 44 aber Phisganzaga. Stadt in Atropatene, in einer Ebene gelegen, Sommerresidenz der Könige (Strabon), von Artaxata und Ekbatana gleich weit (450 Milien) entfernt (Plin. n. h. VI 42). Bei den byzantinischen Schriftstellern erscheint der Name in verschiedenen Formen: τὴν Γαζακὸν πόλιν Georg. Kedr. 721; τὴν Γαζακῶν πόλιν, ἀπὸ Γαζακῶν, Theophan. I 474; ἐν Γαζακῷ τῇ πόλει ebd. p. 473: τὸ Γαζακόν ebd. p. 488; τὸ Κάνζακον Theoph. Sim. III 7, 2. V 10, 2. 11, 5; τοῦ Κανζάκων Chron. Pasch. I 730, 12. 732, 7. 8. 16. 733, 15. 734, 4. Gelegentlich der byzantinisch-sasanidischen Kämpfe wird der Ort öfters erwähnt, namentlich während des Feldzugs des Kaisers Herakleios gegen Ḫosrau II. 623 und folgende Jahre. Die Stadt soll damals 3000 Häuser gezählt haben. In der jüdischen Literatur lautet der Name Ganzaḳ Ginzaḳ, syr. Ganzagh, Ganzakh, arab. Ganzaḳ, G'anzah, Kaznā, Kanǵah, neupers. ebenso oder Ganǵah, armen. Kandsak, Ganǵah, Gēnčē. Das mehrfache Vorkommen des Namens in den verschiedenen Gegenden des iranisch-armenischen Sprachgebietes erklärt sich aus der ursprünglichen appellativen Bedeutung des Wortes: neupers., armen. ganǵ ,Schatz(kammer)‘. Von dem atropatenischen G. ist außerdem überliefert, daß sich daselbst ein Feuertempel mit den Schätzen des Lyders Kroisos befunden habe, Theophan. 474. Laren. a. a. O.
[887]
Die Lage des Ortes ist durch die Forschungen Rawlinsons bestimmt worden. Es sind die Ruinen Taḫt-i-Solaimān, südöstlich von Marāgha, fast westlich von Zengān. Über zwei andere Orte gleichen Namens s. Nöldeke an der anzuführenden Stelle. Literatur: Rawlinson Journal R. Geogr. Soc. X 1ff. nebst Karte (1841). Saint-Martin Mémoires hist. et géogr. sur l’Arménie, Paris 1818 I 150. 220. Nöldeke Gesch. der Perser und Araber zur Zeit der Sasaniden, Leiden 1879, 100, 1. G. Hoffmann Auszüge aus syr. Akten pers. Märtyrer 250ff. (Abhdl. f. d. Kunde des Morgenlandes VII 3). Leipz. 1880. J. Marquart Ērānšahr (= Abhd. d. Gött. Ges. d. Wiss. N. F. III Nr. 2) 108f. u. ö.