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Garamaioi (Γαραμαῖοι), nach Ptolem. I 12, 5. VI 1, 2 ein Volk im südlichen Assyrien, südlich von der Landschaft Arbelitis. Jedenfalls identisch mit dem keilinschriftlichen Gurumu, einem aramäischen Nomadenstamme, der seit Tiglathpileser III. (745–727) mehrfach in Keilschrifturkunden, speziell in solchen der neuassyrischen Großkönige auftaucht; vgl. dazu Fr. Delitzsch Wo lag das Paradies? 237. 240 und M. Streck Mitteil. d. vorderasiat. Gesellsch. XI (1906) 224. Nach ihnen trägt noch bei den syrischen Schriftstellern des Mittelalters eine osttigritanische Landschaft den Namen Bēth-Garmai. Sie reichte vom unteren Zāb im Norden bis zum Tigris und
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Ğebel Ḥamrīn im Westen und Südwesten und erstreckte sich, ostwärts bis über Kerkūk hinaus; letzteres, das Karkhā de Bēth Slōkh der Syrer, war ihre Hauptstadt und der Sitz eines nestorianischen Erzbischofs, dem Bēth Garmai als kirchlicher Sprengel unterstand. In älterer Zeit, so noch im 4. Jhdt. n. Chr., gehörte Bēth-Garmai zum Königreiche Adiabene (s. oben Bd. I S. 360). Die mittelpersische Form dieses Gaunamens wird als Garmakān anzusetzen sein; darauf weist der arabische Plural Ğarāmiḳa (syrisch Garmaḳājē, mit dem mittelpersischen Gentilsuffix -ik), die Bezeichnung für die Bewohner, hin. Bēth-Garmai geben die Araber durch Bāġarmā und Bāġarmaḳ wieder; vgl. z. B. Jāḳūt Geogr. Wörterb. I 454, ferner Belādhorī (ed. de Goeje) 265, 333; ibn al- Faḳīh (ed. de Goeje = Biblioth. geogr. arab. V) 35, 21. 179, 5ff. Zur Kalifenzeit bildete Bāġarmā einen Distrikt der Provinz Mōṣul (vgl. dazu z. B. ibn Ḫordāḏbeh 94, 7). Literatur: Vgl., abgesehen von den bereits notierten Zitaten, noch NöldekeZDMG XXV 114; Gesch. d. Pers. u. Arab. z. Zeit der Sasanid. (1879) 35. G. Hoffmann Ausz. aus syrisch. Akten persisch. Märtyrer (Leipzig 1880) 44. 45. 253ff. (handelt ausführlich über den Umfang der Diözese Bēth-Garmai). 272. J. Marquart Eranšahr = Abh. Akad. Gött. N. F. III nr. 2 (1901), 21–22; Unters. z. Gesch. von Eran II (1905) 230. E. Herzfeld in Memnon I (1907), 116–117. 222.