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Erykios, Epigrammdichter des Philipposkranzes, von welchem uns eine Reihe zierlicher Gedichte erhalten sind. Zur Bestimmung seiner Zeit dient A. P. VII 368 auf eine Athenerin, die im Mithridatischen Kriege in römische Gefangenschaft kam und später in Kyzikos starb, und VII 377, ein Gedicht auf den Tod des Dichters Parthenios (vgl. Stadtmüller zu der Stelle). E. dichtete danach bis etwa zu Anfang der augusteischen Zeit. Als seine Heimat nennt die Aufschrift von VII 230 Kyzikos, eine Angabe, die durch VII 368 bestätigt wird (vgl. StadtmüllerAnth. graec. II 1 p. XXI, der mit Recht die Annahme eines zweiten Dichters Erykios aus Thessalien zurückweist). Der Gegensatz des Dichters zu den strengen Alexandrinern, welcher sich in VII 377 ausspricht, erklärt, daß erotische Stoffe bei ihm fehlen. Dafür schließt er sich an die Vorliebe für einfache Lebensverhältnisse und die sentimentale Naturempfindung in der älteren peloponnesischen Epigrammatik an; auch die Berührungen mit Leonidas von Tarent und der peloponnesischen Heldendichtung (etwa bei Damagetos) passen zu diesem Bilde. Der Zusammenhang des E. mit der fortlebenden griechischen Bukolik, die im Epigramm vielfach zu Worte kommt (vgl. Glaukos, Meleager, DiodorosZonas), gibt dem Epigramm VI 96 seine Wichtigkeit. Die Berührung mit Vergil Ecl. 7, 4 wird nicht aus einer Berücksichtigung des lateinischen Dichters durch E. zu erklären sein, sondern beide gehen unabhängig von einander auf eine ältere Vorlage zurück. Die Arkader als Idealbilder einfachen Lebens in der Natur und mit der Natur sind schon vor Vergil Stoff der Dichtung (vgl. Reitzenstein Epigramm und Skolion 132 A.).