9) A. Sextius Eraton, athenischer Bildhauer aus der zweiten Hälfte des 1. Jhdts. n. Chr., vermutlich der flavischen Zeit, verfertigt die Statue einer vornehmen Eleerin, die vor der Ostfront des Heraions in Olympia aufgefunden ist und einst im Pronaos dieses Tempels zusammen mit den von Eros und Eleusinios (s. d.) gearbeiteten Frauenstatuen gestanden haben muß, wahrscheinlich auf einer der drei dort noch in situ befindlichen Bathren, die die Namen der Antonia Cleodice, Claudia Alcinoe und Numisia Teisis tragen (Olympia V Inschriften 429. 435. 439). Die Frau ist im Typus der Matrone von Herculaneum dargestellt; abgebildet Olymp. III Bildw. Taf. LXII 6; die auf dem Mantel angebrachte Künstlersignatur Olympia V Inschrift 648, vgl. Treu Olympia III Bildw. 252ff. Loewy Inschr. griech. Bildh. 334. Gewiss ist dieser E. nicht verschieden von dem Verfertiger einer Statue, von der ein Fragment mit der Inschrift Ἐράτων ἐποίει (auch die Signatur von Olympia hat das Imperfect) sich zu Winckelmanns Zeit in der Villa Albani befand: ,C'est peut-être la jambe d’un Bacchus, il s’y trouve à coté un beau vase cannellé sur lequel est jetté un drap, et sur la base duquel il y a le nom du Sculpteur‘. Winckelmann Musée Stosch p. 167; Kunstgesch. VI 2 § 9. Darnach ist man versucht, mit Overbeck Schriftquellen 2306 vielmehr an eine Aphrodite, und zwar an eine Copie der knidischen des Praxiteles zu denken. Das Fragment muß übrigens früh aus Villa Albani verschwunden sein, da es sogar in dem ältesten Katalog von Morcelli 1785 nicht aufgeführt wird. Loewy a. O. nr. 378.