Elamitae, eine nur durch die Editio Dalecampiana beglaubigte und noch von Sillig rezipierte Schreibung des Namens einer am Meere wohnenden südarabischen Völkerschaft, welche Plin. n. h. VI 155 nach den Atramitae (s. d.) und Minaei als Nachbaren der Chaculatae erwähnt und welche nach seinem Zeugnis auch ein oppidum eiusdem nominis hatten. Nach der Pariser Hs. E schreibt Detlefsen u. a. Aelamitae. Unsere Quellen reichen für eine sichere Entscheidung der Frage nach dem Wohnsitze
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dieses Volkes nicht aus, nicht einmal für eine sichere Feststellung seines Namens. Nach dem ganzen Tenor der Pliniusstelle müßte man sich diese Völkerschaft östlich von den zuvor erwähnten Atramitae denken und, auf die heutigen Verhältnisse bezogen, im Westen der Mahraküste. Glaser (Skizze II 95f.) erblickt in den Aelamiten ,Abkömmlinge der alten Ἀilamiten, d. h. Abkömmlinge von Bewohnern des ehemaligen Reiches Ἀilam oder Ἐlam, das im persischen und später im arsakidischen (parthischen) Reiche wenigstens teilweise aufgegangen ist.‘ Diese Hypothese hat zwar, wofern auf die Hs. E hier nicht zu viel gegeben worden ist, sowie an anderen Stellen, den Gleichklang des Namens für sich, ist aber mit Bedacht aufzunehmen; denn der Versuch, einen historischen Zusammenhang zwischen der von Plinius allein erwähnten Völkerschaft und dem berühmten, auch zeitlich so fern liegenden Reiche Elam zu statuieren, bewegt sich, wenn auch persischer Einfluß auf Ὁmân und die westliche Nachbargegend nicht zu leugnen ist, auf einer weitgespannten Gedankenbrücke über einer Kluft von Jahrhunderten. Bei dem Zustande des uns zur Verfügung stehenden Materials muß jedoch zunächst, die Zulässigkeit der angenommenen Namensform im Pliniustext vorausgesetzt, auch diese Annahme immerhin in prüfende Erwägung gezogen werden. Dieses Material erlaubt uns aber auch nicht, mit Sicherheit die Frage zu beantworten, wo die von Plinius erwähnte Hauptstadt gleichen Namens zu suchen ist. Glaser (II 96) schwankt zwischen Moscha (des Periplus), Abissa Polis (bei Ptolemaios) und Ẓafâr, ohne auch nur eine dieser Annahmen durch einen festen Anhaltspunkt stützen zu können. Unter Rücksichtnahme auf die ungleiche Tragweite aller uns bekannten Nachrichten über dieses Volk muß ich mich dahin aussprechen, daß ich an der Pliniusstelle die Lesung Aelamitae (Elamitae) nicht für gesichert halten kann und somit nicht einmal die Grundlage für eine Bezugnahme auf Elam gegeben glaube. Andere Hss. geben an dieser Stelle atlimitae, adlimitae, ad limitem, Attalamitae. Die Möglichkeit, daß alle diese Varianten durch Verschreibung aus Aelamitae entstanden seien, ist zwar nicht von Haus aus abzuweisen, aber eine solche Annahme läßt kein Gefühl der Befriedigung aufkommen, sondern macht den Eindruck der Gezwungenheit. Jene Schreibungen fordern vielmehr dazu auf, der Namensform Atlimitae besondere Beachtung zu schenken. Diese Form zeigt auch arabischen Klangtypus in der für das Semitische so charakteristischen Dreiradikalität (t[ṭ]-l-m), eine Morphologie, die an unserer Stelle einem Zufall nicht gleichsieht; selbst Glaser weist auf eine Pluralform Ἁṭálimu (Ἁṭâlima) hin (II 97); er erinnert auch an die Völkerschaft Ἀταλμώ der Adulisinschrift (CIG III 5127). Weniger lohnend ist der Hinweis auf Ἁẓâlim bei Hamdânî 83, 3, das nach Glaser aus Ἁṭâlim verschrieben sein könnte. Für die geographische Lokalisierung ist die Heranziehung der Ἀταλμώ jener Inschrift bedeutungslos; sie könnte höchstens eine Stütze für die Feststellung der Namensform an der Pliniusstelle abgeben. Eher scheint der Hinweis auf die (gleichfalls von Glaser erwähnte) Θιαλημὰθ (Θιαλιμὰθ) κώμη bei Ptolem. VI 7, 10 in der Ἀδραμιτῶν
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χώρα statthaft zu sein und weiterzuführen. Alle Spuren, so verwischt sie auch teilweise sind, führen mich zu der Annahme, daß Plinius Atlimitae geschrieben hat und diese im Westen der Mahraküste zu suchen sind. Vielleicht ist, wenn diese Voraussetzung richtig ist, dann die von Ptolemaios genannte Θιαλημὰθ κώμη (nach Ptolemaios Maßen 87° 0', 14° 0') eben jenes von Plinius erwähnte oppidum eiusdem nominis. An der κώμη wird niemand Anstoß nehmen, der die gleiche griechische Bezeichnung anderer arabischer ,Hauptstädte‘ kennt.