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RE:Edetani

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Völkerschaft in Hispania citerior, am Busen des Sucro?
Band V,2 (1905) S. 19381939
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Edetani, Völkerschaft im diesseitigen Hispanien. Ob des Hekataios Ἔσδητες (ἔθνος Ἰβηρικόν. Ἑκαταῖος Εὐρώπῃ bei Steph. Byz. s. v.) eine ältere Form des Namens zeigen, oder mit den Sedetani zu verbinden sind, mit denen sie oft verwechselt werden (s. d.) bleibt unsicher. Zuerst werden sie in der Erzählung von dem Marsch des älteren Scipio Africanus gegen Karthago und seiner Begegnung mit ihrem Fürsten Edeco genannt, wenn anders die allgemein angenommene Verbesserung des Textes bei Polybios (X 34, 2 Ἐδεκῶνα τὸν Ἐδετανών δυνάστην für das überlieferte Ἐδεκῶνα τὸν δυνατόν) richtig ist (bei Liv. XXVII 17, 1 heißt er Edesco clarus inter duces Hispanos ohne Nennung des Volkes); doch ist sie keineswegs sicher. Nach Poseidonios bewohnen sie die Ostküste Iberiens von den Bastetanern (s. d.) und den Oretanern aufwärts bis zum Iberos (Strab. III 156 ταύτην δ' ἔχειν Ἐδητανούς) von den Abhängen des Gebirges Orospeda (s. d.) an (III 162 ἐκ τῶν νοτίων Ὠρητανοί τε καὶ ὅσοι ἄλλοι τὴν Ὀρόσπεδαν οἰκοῦσι Βαστῃτανῶν τε καὶ Ἐδητανῶν und 163 μετὰ δὲ τοὺς Κελτίβηρας πρὸς νότον εἰσὶν οἱ τὸ ὄρος οἰκοῦντες τὴν Ὀρόσπεδαν καὶ τὴν περὶ τὸν Σούκρωνα χώραν Σιδητανοὶ – wo Ἐδητανοί zu bessern ist, Kramers Anmerkung führt irre – μέχρι Καρχηδόνος καὶ Βαστητανοὶ καὶ Ὠρητανοί; doch ist ihr Gebiet hier wohl zu weit nach Süden ausgedehnt). [1939] Genauer wird wohl nach derselben Quelle in Varros Küstenbeschreibung als ihr Gebiet das um den Busen des Sucro (s. d.) bezeichnet (Mela III 92 prior [sinus] Sucronensis dicitur maiorque ac magno satis ore pelagus accipiens et quo magis penetratur angustior); doch fehlt hier der Name des Volkes, nur der Fluss Turia und die Städte Valentia und Saguntum werden genannt wie bei Plin. III 20 regio Edetania amoeno praetendente se stagno, ad Celtiberos recedens, d. h. bis zum Orospeda, worauf auch bei ihm der Turia, Valentia und Saguntum genannt werden (vgl. auch Contestania Bd. IV S. 1148). Bei Ptolem. II 6, 15 erstreckt sich die Ἠδητανῶν (so oder Ἠδετανῶν die besseren Hss.) παράλιος von den Mündungen des Pallantia bei Sagunt und des Turia bei Valentia bis nach Dianium (s. d.); er setzt sie westlicher als die Kontestaner, Bastitaner und Keltiberer und nennt unter ihnen πόλεις μεσόγειοι – zu denen er fälschlich Caesaraugusta zählt, das zu den Sedetanern gehört – neben Sagunt Ἤδητα ἡ καὶ Λείρια (II 6, 62). In Liria, das seinen nur durch Ptolemaios überlieferten alten Namen bewahrt hat – auch in Lusitanien giebt es eine Stadt Leiria (CIL II p. 36 [1] Collippo) –, ist ein Nymphentempel bezeugt, errichtet in honorem Edetanorum (CIL II 3786),[2] und ein vornehmer Mann wird Edetanus genannt (3793; vgl. 3874); auch in Tarraco kommt ein Edetanus als Flamen der Provinz vor (4251). Der Name Edeta kommt sonst nicht vor und scheint nur erschlossen aus dem des Volkes. Die Stadt muss nach den Inschriften und anderen Überresten nicht unbedeutend gewesen sein (CIL II p. 509;[3] vgl. auch Herm. I 1866, 337ff.). Die in der Veroneser Völkertafel genannten *Enantes (Nom. provinc. 129, 5 Riese) können allenfalls für die Edetaner gelten; doch ist die Gleichsetzung unsicher.

Anmerkungen (Wikisource)

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  1. Corpus Inscriptionum Latinarum II, 36.
  2. Corpus Inscriptionum Latinarum II, 3786.
  3. Corpus Inscriptionum Latinarum II, 509.