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2) Militärisch ein Feldzeichen in Gestalt eines Drachens aus farbigem Stoff mit geöffnetem Rachen und blitzenden Zähnen, das, weithin sichtbar, auf einer Stange getragen, bei schneller Bewegung vom Winde unter Zischen aufgeblasen wurde (Arrian. tact. 35, 3. Lucian. de conscr. hist. 29. Themist. or. I 2a. XVIII 219 a. Suid. p. 119. 307). Die Verwendung der
[1634]
Drachenfahne im Kampfe ist uralt und weitverbreitet: Inder (Suid. p. 119), Perser (Hist. Aug. Aurel. 28, 5. Codin. de offic. VII p. 83 C), Parther (Luc. de conscr. hist. 29), Skythen (Arrian. tact. 35, 3. 4. Suid. p. 307) und Daker (vgl. Taf. 19. 23. 41. 55. 57 der Abbildungen der Traianssäule) führten dieses Heereszeichen, und zwar waren bei Indern und Parthern je 1000 Mann unter einem D. vereinigt. Von den Parthern oder von den Dakern dürften alsdann die Römer den D. entlehnt haben, vgl. Lange Hist. mut. rei mil. Rom. 90, jedoch wohl erst im 3. Jhdt. n. Chr., vgl. Hist. Aug. Gallien. 8, 6; Aurel. 31, 7. Bei Vegetius ist der D. die Cohortenfahne, die im Lager neben den ursprünglichen Signa in der Nähe der Porta praetoria ihren Platz hat (vgl. I 23. II 13. III 5), und ebenso wird er von Zosimus (III 19, 1), Prudentius (Cathem. V 55f.) und Nemesianus (Cyn 84f.) als signum militare der Römer bezeichnet. Eine besondere Bedeutung hatte, wie schon Lipsius (De milit. Rom. IV 5) bemerkt, der dem Kaiser zukommende purpurne D. (Ammian. Marc. XV 5, 16), der in der Schlacht sowohl (Ammian. Marc. XVI 12, 39), wie bei feierlichen Aufzügen (Ammian. Marc. XVI 10, 7. Claud. III cons. Hon. 138) ihm vorangetragen wurde. Bildliche Darstellungen des D. zeigen die Reliefs der Traianssäule (s. o.) und der Marcussäule (vgl. Taf. 64. 65 und die Abbildung auf S. 71 des Textes). Litteratur: Lange Hist. mutat. rei mil. Rom. 90. Rich Dict. 240f.