Zum Inhalt springen

RE:Domus divina

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
korrigiert  
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Kaiserliches Haus
Band V,1 (1903) S. 1527
Bildergalerie im Original
Register V,1 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|V,1|1527||Domus divina|[[REAutor]]|RE:Domus divina}}        

Domus divina, Bezeichnung des kaiserlichen Hauses. Die an Augustus gerichteten Worte bei Suet. Aug. 58 quod bonum faustumque sit tibi domuique tuae, Caesar Auguste lassen als Bezeichnung dafür auf domus Augusti schliessen; vgl. die Inschrift bei Henzen Röm. Mitt. I 1886, 42 Herculi domus Augusti sacrum. Dagegen heisst es domus Augusta CIL III Suppl. 7380 numini domus Augustae (55 n. Chr.); Vota für die tota domus der Kaiser seit 87 n. Chr. in den Acta fratrum Arvalium, Henzen LXVIff. Der Ausdruck d. d. begegnet überhaupt zuerst bei Phaedrus V 7, 38 superbiens honore divinae domus. Inschriftlich zuerst CIL VII 11 aus Chichester an der englischen Südküste, in der Inschrift des Cogidubnus (vgl. o. Bd. III S. 2696 Nr. 117), wahrscheinlich identisch mit dem von Tac. Agric. 14 erwähnten rex Cogidumnus, dem unter Claudius quaedam civitates geschenkt wurden und der ad nostram (des Tacitus) usque memoriam fidissimus mansit. CIL VII 11 mit add. p. 305: [pr]o salute do[mus] divinae [ex] auctoritate [Ti.] Ctaud[ii) [Co]gidubni r(egis?) legat(i) Aug. n(ostri] Brit(anniae). Die Formel in honorem domus divinae dagegen ist sehr viel später. Voll ausgeschrieben, weil damals wohl noch neu, bei Haug und Sixt Die röm. Inschr. und Bildwerke aus Württemberg nr. 117 in honorem domus divin(ae); ebd. 355 in hon. [d. d.]; meist IN·H·D·D oder I·H·D·D abgekürzt. Mommsen an K. Porrer, Strassburger Post vom 4. Mai 1900 nr. 381: ,Die Formel i(n) h(onorem) d(omus) d(ivinae) findet sich nicht vor Commodus‘, wo aber nicht etwa der Unterschied von in und i(n) betont ist; in der bekannten datierten Wiesbadener Inschrift vom J. 170 n. Chr., Cethego et Claro cos., Brambach 1321 (= Orelli-Henzen 5241) sind die Buchstaben IN·H oder I·H nicht erhalten, und von dem ersten D fehlt die linke Hasta. Aus dem J. 303 n. Chr. stammt Brambach 1281. – Henzen Bull. d. Inst. 1872, 105. Camille Jullian Domus divina, Bulletin épigraphique IV 1884, 251f. und R. Mowat ebd. p. 252f. R. Mowat La domus divina et les divi, ebd. V 1885, 221-240. 308-316. VI 1886. 31-36. Mommsen R. St.-R. II² 818f. Cagnat Cours d’épigraphie latine³ 1898, 167.