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Diadochos, um 450 Bischof von Photike in Epirus, im Prolog zu Victor Vitensis Geschichte der vandalischen Verfolgung gepriesen als toto laudis genere praedicandus, cuius ut astra lucentia extant quam plurima catholici dogmatis monumenta dictorum. Der Gönner, dem Victor sein Buch überreicht, war ein Schüler des beatus D. Von den griechischen Kirchenschriftstellern der späteren Zeit wird D. mehrfach benutzt (vgl. Phot. bibl. c. 231); sein Hauptwerk beschreibt Photius a. a. O. c. 201 mit grosser Anerkennung seiner Klarheit und Nützlichkeit. Einen Titel nennt er nicht, berichtet nur, dass es aus 100 κεφάλαια bestände, im Prooemium indessen nur 10 ὅροι nenne – Glaube, Hoffnung, Geduld, Demut, Keuschheit sind darunter; dogmatisch anstössig erscheint dem Referenten ein Passus im letzten Capitel, wo er aber die Möglichkeit einer Textfälschung zur Erwägung giebt. Dies Werk ist in lateinischer Übersetzung Capita C de perfectione spirituali oft gedruckt worden (Migne Patrolog. graec. LXV 1167ff.); der griechische Grundtext,
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1578 zu Florenz ediert, ist kaum jemandem zugänglich; Hss. desselben liegen in der Wiener und der Pariser Bibliothek. Eine griechische Homilie des D. de assumptione Christi hat schon L. Holste gekannt; erst A. Mai hat sie herausgegeben, nach ihm Migne a. a. O. 1141–48. Ein Sermo contra Arianos, der bei Migne einen Platz zwischen jenen beiden Werken erhalten hat, wurde zuerst von J. R. Wetstenius Basel 1694 hinter Origenes de oratione veröffentlicht, aber unter dem Namen des Marcus Diadochus. Mit dem D. von Photike hat der Verfasser, der auch wohl ein griechischer Bischof ist, aber um 360, nichts zu thun. Über Versuche, ihn mit einem ägyptischen Bischof aus der Zeit des Athanasius zu identifizieren, s. Cave Script. eccl. hist. litter. 1720, 137.