7) Deinias (FHG III 24–26. Susemihl[2390]
Gesch. d. gr. Litt. I 633) von Argos (Agatharch. de mari rubro I 4. Schol. Pind. Isthm. III 104), gehört der zweiten Hälfte des 3. Jhdts. an, da er den Tod des Tyrannen Aristippos von Argos (bald nach 240) in seinem Werk noch erzählte (Plut. Arat. 29) und andererseits von Agatharchides citiert wird. Obgleich die Zeit stimmt, ist es nicht geraten, ihn mit dem Mörder des Tyrannen Abantidas von Sikyon (251/250; s. Nr. 8) zu identifizieren. D. fasste die argivische Stadtchronik zu einem grossen Sammelwerk zusammen (Schol. Soph. El. 281 οἱ Ἀργολικοὶ συγγραφεῖς ... ὡς Δεινίας. Schol. Pind. Ol. VII 49 οἱ περὶ Δεινίαν καὶ Δερκύλου), in ähnlicher Weise wie die hellenistischen Grammatiker Istros die attische und Aristodemos die thebanische. Das Werk war in verschiedene συντάξεις eingeteilt und lag in zwei Ausgaben vor; da nur ein genaues Citat existiert (Schol. Eur. Or. 872 ἐν θ τῆς πρώτης συντάξεως, ἐκδόσεως δὲ δευτέρας) und die übrigen, ebenfalls spärlichen Buchcitate (Schol. Apoll. Arg. II 789 ἐν πρώτωι Ἀργολικῶν. Schol. Soph. El. 281 ἐν ζ Ἀργολικῶν) beides, συντάξεις und ἐκδόσεις, ignorieren, lässt sich über Einteilung und Differenz der Ausgaben nichts behaupten. Dass die Chronik auch die Zeitgeschichte umfasste, steht durch das Citat Plutarchs fest und versteht sich von selbst.