2) Griechischer Arzt aus vorchristlicher Zeit, wird von Plinius Ind. zu B. XX–XXIII zusammen mit einem Damion als Quelle aufgeführt, während im Ind. zu B. XXIV–XXVII in dem aus gleicher Quelle stammenden Ärzteverzeichnis nur der Name Damion steht. Beide Namen bezeichnen ohne Zweifel dieselbe Persönlichkeit; die beiden sichern Citate gehören dem B. XX 103 und 191 an. Eine dritte Stelle (Plin. XX 148) kommt nicht in Betracht, da der Name Dalion einer Conjectur Silligs seine Existenz verdankt. Die hsl. Überlieferung weist allerdings beide Namen auf (Damion XX 103 = med. Plin. 74, 3 R.; Dalion XX 191); daher ist es möglich, dass Plinius in seiner Quelle bereits beide Lesarten vorfand und sie getreulich im Index registrierte. Zu einer Identifizierung des Arztes mit dem von Plinius gleichfalls benützten Geographen D. (Nr. 1) liegt keine Veranlassung vor. Das folgt aus der Bezeichnung herbarius, die er bei Plinius führt (XX 191) und die darauf schliessen lässt, dass er medicinisch-botanische Gegenstände behandelt hat, in der Art des ῥιζοτομικόν des Krateuas. Das eine Bruchstück (XX 191), in dem bezeugt wird, dass er zur Beschleunigung der Geburt sowie bei Gebärmutterschmerzen Anis in Form eines Umschlags oder als Trank empfahl, beweist, dass er auf dem Boden alter knidischer Doctrin steht, da in den γυναικεῖα des hippokratischen Corpus ähnliche Mittel wiederkehren (VIII 80 L. 184; vgl. 70. 82. 416), die allerdings von Soran (π. γ. π. II 65) als wirkungslos verworfen werden.