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RE:Curritis

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Quiritis, Beiname d. Iuno
Band IV,2 (1901) S. 18451846
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Curritis oder Quiritis (neben diesen inschriftlich bezeugten Formen wird hsl. noch Curitis und Curis überliefert), Beiname der Iuno, den die Etymologie der Alten bald mit der Stadt Cures im Sabinerlande (Schol. Pers. IV 26. Steph. Byz. s. Κυρίς; vgl. Fest. 254) oder dem sabinischen curis = hasta (Fest. ep. 49. Mart. Cap. II 149. Mythogr. III 4, 3) bald mit currus (Serv. Aen. I 8. 17 [Fuld.]. Mythogr. a. a. O.) oder curia (Fest. 254. Dion. Hal. II 50; vgl. Fest. ep. 64) in Verbindung brachte. Über die Art ihrer Verehrung erfahren wir: die Krieger brachten ihr Gelübde dar und spendeten ihr Wasser und Wein (Fest. 254. Mart. Cap. a. a. O.), in den alten Curienheiligtümern standen Tische (mensae curiales), an denen ihr geopfert wurde (Fest. 254; ep. 64. Dion. II 50), in Zusammenhang mit ihrem Culte stand der alte Hochzeitsbrauch, mit einer bereits vom Feindesblut benetzten Lanze das Haar der Braut zu scheiteln (Fest. ep. 62), ,offenbar eine Erinnerung an die alte Sitte der kriegerischen Eroberung der Braut, des Brautraubes‘ (Deecke Falisker 87). [1846] Die Darstellungen der Iuno C., in denen sie ähnlich der Iuno Sospita hoch zu Wagen erscheint, gerüstet mit Schild und Speer, gehen vermutlich auf griechische Vorbilder zurück (vgl. Deecke Falisker 86. Jordan in Prellers Röm. Mythol. I 279, 3). Die einen sehen in ihr eine kriegerische Wagen- oder Lanzengöttin, andere eine bürgerliche Curiengottheit, unter deren Schutze die Ehefrauen und der junge Nachwuchs der Bürgerschaft standen. Ob es sich hier um die Combination zweier ursprünglich verschiedener Culte oder um die Entwicklung des einen aus dem andern handelt, das zu entscheiden ist um so weniger möglich, als Schreibweise, Herleitung, Deutung und Darstellung sich gegenseitig beeinflussten und wahrscheinlich auch auf den Cult nicht ohne Wirkung blieben.

Cultstätten: Cures, Schol. Pers. a. a. O. Falerii: Iuno C. war die Hauptgöttin von Falerii, das nach ihr den Namen colonia Iunonia führte; hier fanden sich die meisten Inschriften, CIL XI 3125. 3100; vgl. 3152, wo ein pontifex, 3126, wo ein Hain der Iuno C. erwähnt wird. In augusteischer Zeit wurde ihr daselbst ein Fest gefeiert, das dem Culte der argivischen Hera nachgebildet war und von dem nationalen Wesen der Göttin nichts mehr erkennen lässt (Ovid. amor. III 13ff. Dion. I 21). Rom: der Festkalender verzeichnet zum 7. October Iovi Fulguri, Iunoni Curriti in campo (fast. Arv. Paul. CIL I² p. 331). Nach dem Sprachgebrauch der Hemerologien setzt diese Bemerkung im Dativ eine aedes sacra voraus. Über die Verehrung der Curiengöttin s. o. Tibur: Serv. Aen. I 17 in einer Gebetsformel angerufen. Benevent: CIL IX 1547.

[Aust. ]