Cupido, wie Amor eine lateinische Benennung des Liebesgottes, in der besonders der Gedanke an die sinnliche Leidenschaft zum Ausdruck kommt. In der Litteratur werden beide Namen schon in älterer Zeit ohne erkennbaren Unterschied verwertet; vgl. Naev. com. 55 Ribb. Plaut. Most. 163; Curc. 3; Pers. 25. Die aus den römischen Schriftstellern bekannte Vorstellung eines Liebesgottes oder einer Mehrheit von Liebesgöttern (Catull. III. XIII 12. XXXVI 3. LXVIII 133. Tib. II 1, 67. 3, 33. 5, 107. Propert. I 1, 2. III 18, 21. Hor. c. I 2, 34. 19, 1. II 8, 14. Verg. Aen. I 658. 709ff. Serv. Aen. IV 194. Ovid. met. I 452ff. V 363ff.; am. I 2, 23ff. Sen. Oed. 500; Hippol. 274; Phaedr. 280. Cic. de nat. deor. II 61. III 58ff. und bei Lactant. inst. I 36. Arnob. IV 15. Plin. n. h. XXXIII 115 u. s. w.) entstammt nicht dem nationalrömischen Cult und hat auch nie Aufnahme in ihn gefunden, sie geht vielmehr auf den Einfluss griechischer Poesie und Kunst zurück und zwar auf die durch die alexandrinischen Dichter und Künstler geschaffene Auffassung, in der das begriffliche Wesen des Eros durch ein persönliches verdrängt und an Stelle des edlen Jünglings und seiner symbolischen Handlungen ein mutwilliger Knabe mit ausgeprägt menschlichen Zügen getreten ist. Der Bogen wird sein ständiges Attribut; vgl. Furtwängler in Roschers Mythol. Wörterbuch I 1365ff. Signa Cupidinis oder Cupidinum werden inschriftlich erwähnt CIL II 3270. V 741. VIII 6965. XIV 2865; der Name des Gottes begegnet uns noch öfter, aber nie eine Widmung an ihn, CIL II 1956. 2407. VII 2. XIV 3565. Auf einem Spiegel (CIL I 58) erscheint C. als geflügelter stehender Knabe neben Venos und Victoria. Auf Münzen des iulischen Geschlechts ist Venus von zwei fliegenden Liebesgöttern umgeben (Cohen Méd. cons. pl. XX nr. 4), Venus auf einem Viergespann, hinter ihr C., der sie krönt (Cohen a. a. O. pl. XIX nr. 2), C. neben dem Kopf der Venus (Cohen pl. XX nr. 11. 12).