Cugerni (Cuberni), germanisches Volk, zwischen Ubiern und Batavern genannt von Plin. n. h. IV 106 Rhenum accolentes Germaniae gentium in eadem provincia Nemetes, Triboci, Vangiones, in Ubis colonia Agrippinensis, Guberni, Batavi. Sie grenzten der Ruhrmündung gegenüber in der Gegend von Gelduba nördlich mit den Ubiern zusammen, wie auch aus Tac. hist. IV 26 erhellt: loco cui Gelduba nomen est, castra fecere ... utque praeda ad virtutem accenderetur, in proximos Gugernorum (so die Hs.) pagos qui societatem Civilis acceperant ductus a Vocula exercitus. Sie beteiligten sich am Aufstand des Civilis (Tac. hist. IV 26. V 16 Cugerni die Hs. V 18 Gugernos Hs.). Im übrigen leisteten sie wie die Batavi den Römern Kriegsdienste, und zwar stand die cohors I Cugernorum im 2. Jhdt. in Britannien, wie die Militärdiplome CIL III p. 864 = VII 1193 (vom J. 103, coh. I Cugernorum), III p. 873 = VII 1195 (vom J. 124, coh. I Ulp. Traiana Cuger. c. R.) und die Inschrift CIL VII 1085 (coh. I Cugernor.) beweisen. Zeuss Vermutung (Die Deutschen 85), dass die C. zu den von den Römern aufs linke Rheinufer verpflanzten Sigambrern gehört hätten, ist wahrscheinlich (vgl. Müllenhoff Deutsche Altertumskunde II 191). Was die Schreibung des Namens anlangt, so ist Cugerni am besten bezeugt und an allen Stellen bei Tacitus herzustellen (vgl. auch CIL III 2712 domo Cugernus), während Plinius Cuberni geschrieben zu haben scheint, denn auch diese Form erscheint auf Inschriften der in Britannien verehrten dea Coventina, (Hübner Herm. XII 262. 263). Als Mittelform wird man mit Müllenhoff Herm. XII 272 Cuverni anzunehmen haben (früher war Müllenhoff Haupts Ztschr. f. D. A. IX 244 für die Lesart Gugerni eingetreten). R. Much Deutsche Stammsitze 156ff. (vgl. 223) deutet den Namen als Spottnamen ,die nach Kühen und Rindern lüsternen‘. Ob im Itin. Ant. 372 Tolbiaco vicus Cugernorum (statt Supenorum oder Supernorum) herzustellen ist, bleibt sehr zweifelhaft (Riese Rhein. Germanien, im Register unter Cugerni und Superni).