83ff.) Cornelius Cethegus. Der Beiname Cethegus (älter Cetegus Cic. or. 160) findet sich zuerst bei M. Cornelius M. f. M. n. Cethegus Consul 550 = 204 (Nr. 92) und C. Cornelius L. f. M. n. Cethegus Consul 557 = 197 (Nr. 88). Da diese beiden offenbar Vettern sind, muss die Annahme des Cognomens mindestens durch ihren gemeinsamen Grossvater, also etwa in der Zeit des ersten punischen Krieges erfolgt sein. Die Genealogie der Familie ist weiterhin nicht festzustellen. Bei Dichtern werden die Cethegi fast regelmässig durch Epitheta charakterisiert, die darauf hinweisen, dass sie nach der altrömischen, auch von dem jüngeren Cato beobachteten Sitte das Tragen des Untergewandes, der Tunica, verschmähten
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Hor. ars poet. 50. Porphyr, z. d. St. Lucan. II 543. VI 794. Schol. Bern. z. d. St. Sil. Ital. VIII 585; vgl. Marquardt-Mau Privatleben der Römer 550f.). Dies entspricht dem conservativen Zuge, der das patricische Geschlecht der Cornelii auszeichnet (vgl. o. S. 1249), doch haben auch sonst einzelne Zweige grösserer Familien solche alte Sitten besonders bewahrt (vgl. Varro bei Plin. n. h. XIX 8 über die Atilii Serrani, o. Bd. II S. 2095).
Cornelii Cethegi sind bis zum Ende des 2. Jhdts. n. Chr. nachweisbar (vgl. Nr. 85ff.). Es ist möglich, dass diese Cethegi der Kaiserzeit nicht direct von den Cethegi der Republik, sondern von einem Zweige der Lentuli abstammen, wie Mommsen mit Bezug auf Lentulus Cethegus (Nr. 215) vermutet (zu CIL VI 6072), vgl. u. zu den Cornelii Lentuli. Auf Verbindung mit den Scipionen weist der Name des Cethegus Scipio (Nr. 100).