436) Fausta (Cornelia), Tochter des Dictators Sulla und Zwillingsschwester des Faustus Sulla Nr. 377 (s. d.; Plut. Sulla 34, 5). Sie war in erster Ehe mit C. Memmius verheiratet, vermutlich sehr jung, da bereits gegen Ende 700 = 54 der Sohn beider als Fürsprecher für M. Aemilius Scaurus auftrat. Wenige Monate vorher war die Ehe Faustas mit C. Memmius aufgelöst worden, und sie hatte eine neue mit T. Annius Milo geschlossen (Ascon. Scaur. 25, vgl. Cic. ad Att. IV 13, 1). Diesen hegleitete sie im Anfang 702 = 52 auf der Reise nach Lanuvium, die durch das Zusammentreffen mit P. Clodius verhängnisvoll wurde (Cic. Mil. 28. 55. Ascon. Mil. p. 27. 29f.); nach seiner Verurteilung blieb sie in Rom (Cic. ad Att. V 8, 2f.). Sie hatte ihm und gewiss auch ihrem ersten Gatten nie die Treue bewahrt; ihr eigener Bruder spottete über ihre Sittenlosigkeit (Macrob. sat. II 2, 9), und noch in der Triumviralzeit war sie stadtbekannt (Hor. sat. I 2, 64). Auch wenn man die Erzählung von ihrem Ehebruche mit dem Geschichtschreiber Sallust, die der Zeitgenosse Varro (bei [1600] Gell. XVII 18) überlieferte, in Zweifel zieht (o. Bd. I S. 2276), so ist Fausta dennoch zu den verrufensten Frauen der letzten republicanischen Zeit zu zählen.