351) P. Cornelius Scipio Nasica, Sohn von Nr. 355, war Praetor und Statthalter von Hispania ulterior im J. 661 = 93 und unterdrückte hier einen Aufstand (Obseq. 51: per Nasicam Hispaniae principes, qui rebellabant, supplicio consumpti urbibus dirutis; vgl. dazu Wilsdorf Leipz. Studien I 112f.). Aus Cic. Brut. 211f.; de or. III 134 (beidemale nur der Name Scipio) und Dio XL 51, 3 (Name Nasica überliefert) ergiebt sich ferner, dass er mit Licinia, einer der zwei Töchter des Redners L. Crassus, vermählt war und von ihr zwei Söhne hatte; der eine ging durch testamentarische Adoption in die Familie der Caecilii Metelli über, der andere wurde schon weit früher von seinem mütterlichen Grossvater im Testamente adoptiert, und beide bewahrten von ihrem alten Namen nur das berühmte Cognomen Scipio (vgl. den Stammbaum o. Bd. III S. 1225f.). Im J. 674 = 80 wird von Cic. Rosc. 77 ein P. Scipio neben einem M. Metellus als Beistand des Sex. Roscius aus Ameria genannt; dessen Beziehungen zu diesen Familien werden ebd. 15 erwähnt und die beiden Männer ebd. 119 als homines nobilissimi atque integerrimi gerühmt. Es ist keineswegs sicher, aber doch wahrscheinlich, dass P. Scipio der Praetor von 661 = 93 ist; viel länger hat er jedoch nicht gelebt, da im J. 676 = 78 nicht mehr er selbst, sondern sein älterer Sohn Nr. 352 als Familienhaupt erscheint (Cic. Cornel. frg. I 37 bei Ascon. p. 66).
351) (Zu S. 1497, 40) Aus Cic. de or. III 8 ist vielleicht zu entnehmen, dass Nasica, der Schwiegersohn des Crassus, auf Grund der Lex Varia von 664 = 90 angeklagt wurde, in die Verbannung ging und erst durch Sulla zurückgerufen wurde.
351) Als P. Scipio wird aller Wahrscheinlichkeit nach dieser Nasica von Valerius Soranus in dem bei Varro de l. l. VII 31 zitierten Verse angeredet (vgl. Cichorius Herm. XLI 60. 67). Dagegen ist der Nachtrag Suppl.-Heft I S. 331, 34ff. unrichtig, denn Cic. de or. III 8 bezieht sich nicht auf diesen Schwiegersohn des L. Crassus, sondern auf den andern, den jungen Marius.