169) Cornelius Laco, Praefectus praetorio unter Galba. Während dessen Statthalterschaft im diesseitigen Spanien hatte er sich als sein Adsessor das Vertrauen Galbas in so hohem Grade erworben, dass dieser, zum Kaiser erhoben, ihn zum Praefectus praetorio ernannte und sich von ihm und zwei andern Männern, dem T. Vinius und dem freigelassenen Icelus, in allen Dingen vollständig leiten liess (Suet. Galb. 14. Plut. Galb. 13. 29. Epit. de Caes. 6, 2. Tac. hist. I 6. 13. 14, s. u.). Doch waren diese Männer unter einander uneinig, und namentlich widersetzte sich C. blos aus Feindschaft auch den besseren Ratschlägen des Vinius (Tac. hist. I 13. 26. Plut. Galb. 26). Überhaupt war C. von einer unerträglichen Anmassung und so träge und sorglos, dass er den Vorgängen um ihn in pflichtvergessener Weise seine Augen verschloss (Tac. hist. I 6 ignavissimus; 24 socordia. Suet. a. a. O. arrogantia socordiaque intolerabilis). Nichts anderes war es, was ihn bewog abzulehnen, als der Senat beschloss, ihn mit einer senatorischen Deputation an den Rhein zu schicken, um den Aufstand der germanischen Heere beizulegen (Tac. hist. I 19). Er nahm nicht das Geringste von der Verschwörung gegen Galba wahr, als diese schon ein offenes Geheimnis geworden war, und wollte noch am Tage vor Galbas Ermordung nichts von den Gerüchten wissen, die in der Luft schwirrten (Tac. hist. I 24. 26). Zu spät raffte er sich zu energischerem Handeln auf, als die Gefahr unmittelbar drohte. Als sein Rat, die Erhebung zu Gunsten Othos als Gegenkaiser im Keime zu ersticken, von Vinius verworfen wurde, war er sogar darauf bedacht, diesen zu töten, freilich wohl mehr aus Feindschaft gegen ihn, als um seinem Herrn zu helfen (Tac. hist. I 33. 39. Plut. Galb. 25). Nach dem Sturze Galbas wurde auch er auf Befehl Othos getötet, Januar 69 n. Chr. (Tac. hist. I 46. Plut. Galb. 27).