Confluentes. 1) Der Zusammenfluss von Mosel [872] und Rhein, das heutige Coblenz. Zuerst erwähnt von Suet. Calig. 8 vico Ambitarvio supra Confluentes (d. h. der Mosel und des Rheines, andere Flüsse können nicht gemeint sein, s. Ambitarvius). Die Bezeichnung entspricht dem keltischen Condate (s. d.). Dass am Zusammenfluss von Rhein und Mosel schon zu Anfang der Kaiserzeit eine Niederlassung bestand, ist wahrscheinlich; aber eine strategische Bedeutung kam dem Ort schwerlich zu; von einem römischen Castell wird nichts berichtet. Die in Coblenz gemachten Inschriftenfunde sind unerheblich (Brambach CIRh. 705–708. Bonn. Jahrb. L 295 = LXXXIII 134 nr. 192 Widmung eines publicanus an die Göttinnen der Kreuzwege). Jedenfalls bestand hier, wie die Itinerarien beweisen, eine Mansio. Auf dem Meilenstein von Tongern ConflVENTES (Or. Henzen 5236. Desjardins Géogr. de la Gaule IV 31 pl. VI); Tab. Peut. Confluentes; Itin. Ant. 371 Confluentibus. Auch im 4. Jhdt. ist von einem Castell oder einer Stadtgemeinde nicht die Rede, Ammian. Marc. XVI 3, 1 (zum J. 354) nec civitas ulla visitur nec castellum, nisi quod apud Confluentes, locum ita cognominatum ubi amnis Mosella confunditur Rheno, Rigomagum oppidum est; auch Ausonius (Mos. 473 vel qua Germanis sub portibus ostia solvis) und noch im 6. Jhdt. Venantius Fortunatus (carm. X 9, 47 tum venio qua se duo flumina iungunt, hinc Rhenus spumans, inde Mosella ferox) drücken sich höchst unbestimmt aus. Erst in der Not. dign. occ. XLI 24 erscheint sub dispositione viri spectabilis ducis Mogontiacensis der praefectus militum defensorum Confluentibus (vgl. hierzu Böcking); also war die Station der Rheinstrasse um die Wende des 4. und 5. Jhdts. ein mit milites defensores belegter Wachtposten. Und ebenso erscheint im 6. Jhdt. bei Greg. Tur. hist. Fr. VIII 13 das Castrum Confluentes (vgl. Longnon Géogr. de la Gaule au VIe siècle 368). Das beim Geogr. Rav. IV 26 p. 234 genannte Conbulantia ist wahrscheinlich mit Confluentes IV 24 p. 227 (= Coblenz) identisch. Über die römische Moselbrücke bei Coblenz (Pfahlbrücke) vgl. die ausführlichen Berichte von Schmidt, Nobiling, Hoyer, Eltester Bonn. Jahrb. XLII 1–44 und besonders Hübner ebd. 45–63.