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RE:Clodia via

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Landstraße von Rom durch Etrurien
Band IV,1 (1900) S. 6364
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Clodia via (so die Inschriften und Itinerarien durchweg, Claudia nur Verrius Flaccus in den Fasti Praen. z. 25. April), Landstrasse von Rom durch Etrurien, mit der Cassia in Lauf und Verwaltung so verflochten, dass eine genaue Scheidung, namentlich da Meilensteine bisher nicht bekannt sind, äusserst schwierig ist. Klar liegt nur ihr Lauf unmittelbar bei Rom: bei Ponte Molle schieden sich die Flaminia, welche rechts im Tiberthal, und die verbundene Clodia und Cassia, welche links über die Höhen lief (Ovid. ex P. I 8, 43). Am elften Meilenstein, bei La Storta, trennten sich auch die C. und Cassia; die letztere (s. o. Bd. III S. 1670) führte an der östlichen, die letztere an der westlichen Seite des Lacus Sabatinus entlang. Stationen sind Roma VI–ad Sextum–VIIII–Careias–VIII (VIIII überliefert) –ad Novas–VIII–Sabate–Foro Clodi–Blera (so die Tab. Peut.; das Itin. Ant. 286 hat nur Roma–XXXII–Foro Clodi, der Geogr. Rav. IV 36 p. 285 P. nur Roma–Nova–Sabbatis–Foro Glodi). Jenseits Blera muss sich die C. wieder mit der Cassia vereinigt haben, wahrscheinlich unweit Forum Cassii, und beide sind dann eine lange Strecke, durch das ganze südliche und mittlere Etrurien, auf derselben Trace (Volsinii–Clusium–Arretium–Florentia) gegangen. Jenseits Florentia treffen wir dann wieder, zwischen Luca und Luna, einen Ort Forum Clodii (Tab. Peut.), und das Itin. Ant. 284 giebt der Route Luca–Pistoriae–Florentia u. s. w. die Überschrift a Luca Romam per Clodiam mp. CCXXXVIIII sic. Über den Erbauer der C. haben wir ebensowenig eine positive Angabe, wie über den der Cassia; die Erwähnungen der letzteren gehen nicht über Cicero, die der C. nicht über Ovid hinaus. Sehr ansprechend ist die Vermutung Bormanns (CIL XI p. 502), der Gründer von Forum Clodii und Erbauer der Strasse sei derselbe C. Clodius Vestalis (s. d.), der als Triumvir monetalis im J. 43 v. Chr. vorkommt und von den Claudienses ex praefectura Claudia durch eine Statue in Forum Clodii geehrt wurde (CIL XI 3310a; vgl. Forum Clodii). Wahrscheinlich verbesserte er die bereits bestehende Via Cassia, verlängerte sie im Norden (von Pistoriae über Luca bis Luna?) und regulierte insbesondere den südlichen, der Hauptstadt zunächst liegenden Teil, wobei er dem östlich vom Lacus Sabatinus verlaufenden Tract Veii–Forum Cassii einen denselben See östlich umgehenden über Sabate und Forum Clodii hinzufügte. Infolge davon scheint in der Nomenclatur der Name der C. dem der Cassia vorausgegangen zu sein. Wir haben kein sicheres Beispiel eines curator viae Cassiae allein; wohl aber kommt vor ein curator viae Clodiae (CIL VIII 2392. XIV 2164), ein anderer viae Clodiae et cohaerentium (CIL XI 6338 = Orelli 3143); und wenn, wie gewöhnlich, [64] die Strassen mit ihren Einzelnamen aufgeführt werden, steht meistens die C. voran (cur. viar. Clodiae Cassiae Ciminae CIL X 6006; Clodiae Anniae Cassiae Ciminiae CIL III 1458; Clodiae Cassiae Ciminae trium Traianarum CIL III Suppl. 7394; Clodiae Anniae Cassiae Ciminiae et novae Traianae CIL VI 1356; Clodiae Cassiae Anniae Ciminiae Traianae Novae CIL III Suppl. 6813; Clodiae Anniae Cassiae Ciminiae trium Traianarum et Amerinae CIL IX 5833; nur CIL V 877 cur. viar. Cassiae Clodiae Ciminiae novae Traianae; unsicher die fragmentierten oder schlecht überlieferten CIL II 1532. IX 5155. XI 3008). Auch im mittelalterlichen Gebrauch behauptet sich der Name der C. (vicus Baccanensis via Claudia Acta S. Alexandri 30. Sept. p. 230; vgl. de Rossi Bull. arch. crist. 1875, 149. Tomassetti Arch. d. soc. Rom. di stor. patr. IV 1881, 358–386. V 1882, 67–156. 590–653). Erwähnt wird die v. C. auch von Verrius Flaccus im Hemerol. Praenestinum zum 25. April (Hain und Opfer an den Robigus via Claudia ad miliarium V; s. Mommsen CIL I² p. 316); ferner Hist. Aug. Ver. 8 (Villa des Verus an der v. C., wahrscheinlich nicht weit von der Stadt, vielleicht bei Acqua Traversa; Tomassetti Arch. d. soc. Rom. di stor. patr. IV 1881, 378ff.), sowie im Anhang der Notitia urbis Romae (Jordan Topogr. II 570). Vgl. Nibby Dintorni di Roma III² 570–578. Garrucci Dissertazioni I 10–52. Cantarelli Bull. com. 1891, 100–107.