Cirpi, Station der Donauuferstrasse (Itin. Ant. 266, 11 Cirpi mansio) und wichtiges Castell in Pannonia inferior, das nach Not. dign. Occ. XXXIII 12 = 33. 49. 56 besetzt war von equites Dalmatae, Cirpi; auxilia Fortensia, Cirpe; praefectus legionis secundae adiutricis, Cirpi. Nach der genauen Angabe bei Ptolem. II 15, 4 πόλεις δέ εἰσιν ὑπὸ μὲν τὸν Δανούβιον ποταμόν ... Καρπις; II 11, 5 ἡ ἐφεξῆς ἐπιστροφὴ (τοῦ Δανουβίου) κατὰ Κάρπιν ἀρκτικωτάτη πασῶν und III 7, 1 ἐπὶ τὴν κατὰ Κάρπιν τοῦ Δανουβίου ποταμοῦ ἐπιστροφήν ... lässt sich die Lage des Ortes am Donauknie beim heutigen Duna Bogdiány, nordöstlich von Visegrád bestimmen, wo Ruinen eines Lagers aufgedeckt worden sind (J. Hampel Arch.-epigr. Mitt. II 73f. Mommsen CIL in p. 459.
[2586]Kiepert CIL III tab. IV und Formae orbis antiqui XVII); besetzt war derselbe von der coh. II Alpinorum equitata CIL III 3646. 3647 = 10589. Ruggiero Dizion. epigr. I 434. A. v. Domaszewski Arch.-epigr. Mitt. V 204) und wahrscheinlich auch schon vor der Not. dign. von einem Detachement der leg. II adiutr.; es ist hier wohl nur eine Veteraneninschrift (CIL III 10580, 229 n. Chr.) zum Vorschein gekommen, doch dürften die im nahen Visegrád in den Ruinen eines mittelalterlichen Castells gefundenen Inschriften der Legion CIL III 10585. 10586 von C. dorthin verschleppt worden sein. Der ebenfalls dort entdeckte Stein CIL III 10587 coh. I nova [Surorum sagittariorum] ist zu fragmentiert, um Schlüsse aus ihm ziehen zu können; die in Leiányfálu gefundene Ara derselben Cohorte ist eher mit Szent-Endre (Ulcisia castra) in Verbindung zu bringen. Militärziegel aus später Zeit sind CIL III 10679 e. f. 10681 c verzeichnet. Gegenüber von C. liegt am linken Donauufer das in spätrömischer Zeit befestigte Veröcze (CIL III 3761 e. f. 4668 a). C. wird, da ein Decurio von Aquincum hier sein Familiengrab hatte (CIL III 10591), der niederpannonischen Hauptstadt attribuiert gewesen sein. Von den hier verehrten Gottheiten ist ausser Iuppiter (CIL III 10580. 10582) nur Volcanus bekannt (CIL III 3646). Über Kleinfunde in C. vgl. Hampel Arch.-epigr. Mitt. II 73f.; ein Grabrelief ebd. VII 104, 60. CIL III 459. 1712. A. Holder Altkelt. Sprachschatz s. v. Ruggiero Dizion. epigr. II 242.