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RE:Cibaria

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Allgem. Bezeichnung für Nahrung
Band III,2 (1899) S. 25352536
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Cibaria schlechthin heisst alles, wovon Menschen (Dig. XXXIV 1. Col. r. r. XII 14. Hor. sat. I 1, 32), wie Tiere (Cat. de agric. 60. Cic. pro Rosc. Am. 56. Col. VIII 4, 1) sich nähren. Im besonderen werden erwähnt: 1) C. der Sclaven (Senec. de benef. III 21, 2). Sie bestanden in 4–4½ (Cat. de agric. 56. Donat. zu Ter. Phorm. 9), später in 5 (Senec. epist. 80, 7) Scheffeln Getreide monatlich (Plaut. Stich. 60). 2) C. der Apparitoren der curatores aquarum bei Front. de aq. 100 (Mommsen St.-R. I³ 299, 2). 3) C. der Soldaten. Nach Polyb. VI 39, 13 erhielt der Fusssoldat 2/3, der Reiter 2 Medimnen Weizen und 7 Medimnen Gerste für den Monat, und noch in der Kaiserzeit (Suet. Galb. 7) wurde ihnen die rohe Frucht geliefert (Langen Die Heeresverpflegung d. Römer im letzten Jahrh. d. Republik I 3). Wer sich auszeichnete, bekam das Doppelte (Liv. VII 37, 2; vgl. damit CIL II 115 annona dupla ob virtutem donatus). Die Verteilung besorgte [2536] der Quaestor (Quintil. inst. or. V 13, 17). Im Felde führte der römische Soldat C. für 17 (Hist. Aug. Alex. Sev. 47,1. Ammian. Marc. XVII 9, 2. Cic. Tusc. II 37) – so richtig Langen a. a. O. I 4. 5 gegen Zander Andeutungen z. Gesch. d. röm. Kriegswesens II 15 –, später (Cod. Theod. VII 4, 5) für 20 Tage mit sich (Le Beau Mémoires de l’acad. des inscr. et belles-lettres XLI 142). Mit cocta C. d. i. Brot, waren meist nur die Flottensoldaten – wohl der Feuersgefahr wegen – verproviantiert, Liv. XXI 49, 7. XXIV 11, 9. XXIX 25, 6. XXXIV 12, 6. XLIV 35, 13 (Zander a. a. O. II 6. Langen a. a. O. II 7), Landtruppen ausnahmsweise, Liv. III 23, 3. 27, 3. Übertragen wird C. auch geradezu für Sold gebraucht, weil dieser ursprünglich ein Verpflegungsgeld war, Varro de l. l. V 90. Liv. XXIV 47, 11. Herodian. II 11, 5 (ἐπὶ ῥητοῖς σιτηρεσίοις στρατιώτας κατακτησάμνενος). 4) C. für das Gefolge des Statthalters in der Provinz, in diesem Falle keine Naturalverpflegung, sondern sog. Tagegelder (F. Hofmann De provinciali sumptu populi Romani 19ff. Langen a. a. O. II 24). Nach Cic. Verr. I 36 erhielten C.: die Legati, der Quaestor (Cic. ad fam. V 20, 9; ad Att. VII 1, 6 bestätigt dies), die cohors praetoria und Cic. ad Att. VI 3, 6 zufolge auch die praefecti. Nach Hofmann a. a. O. 20f. bezog sogar der Statthalter Diäten, doch scheint dies Mommsen (St.-R. I³ 299, 4) wenig glaublich. Übrigens bewilligten auch die Kaiser ihren Begleitern cibaria (Suet. Tib. 46). 5) C. der Provincialen, die diese, anstatt Getreide zu liefern, dem Statthalter zahlten. Letzterer kaufte dafür Getreide ein, und was er dabei gut machte, gehörte ihm. Daher diese C. für die Statthalter sehr einträglich waren, Cic. Verr. III 216. 217. II 12 (Mommsen St.-R. I³ 299, 4). Litteratur: Masquelez in Daremberg et Saglio Dict. I 1169ff.