2) Ch. der Jüngere, Sohn der Chryseïs von Agamemnon, Enkel des älteren Ch., wohnte auf der Insel Zminthe nach Hygin. fab. 120. Sein Eingreifen in die Iphigenienhandlung (121) und die Rückführung seiner Sage auf Sophokles Tragoedie Χρύσης s. o. unter Nr. 1 a. E. Seine letzten Lebensschicksale behandelt eine nach v. Wilamowitz (a. O. 256) von Sophokles benutzte, in unseren Quellen auf den Βοσπόρου ἀνάπλους des Dionysios von Byzanz (p. 33 ed. Wescher) zurückgehende Sage; vgl. die πλείους bei Steph. Byz. s. Χρυσόπολις und Hesych. Miles. orig. Constantinop. VI frg. 4. 11 aus Const. Porphyr. de Them. II 8f., FHG IV 148. Sie lautet: Nach dem Tode des Agamemnon flieht Ch. II. vor den Nachstellungen der Klytaimnestra und kommt auf der Suche nach Iphigeneia in die später nach ihm Chrysopolis benannte bithynische Stadt, die Byzanz gegenüberliegt. Dort stirbt er und wird begraben; in einer späteren Brechung (Et. M. s. Χρυσόπολις, kürzer Tzetz. Lyk. 183) wird Iphigeneia sogar zur Schwester des Ch. II., also Tochter Agamemnons von der Chryseïs; sie soll von den Tauroskythen geraubt und zur Artemispriesterin gemacht sein. Über die Beziehungen dieser Localsage zum Kult der Chryse einer- und der athenischen Colonisation anderseits s. v. Wilamowitz a. O. 257f.